Wanderausstellung »Made in Hessen« startet in Gießen

Das Saison-Highlight im neuen Programm des Oberhessischen Museums wird Ende März der Start der Wanderausstellung »Made in Hessen« in Gießen sein.
Gießen - Das Saison-Highlight im neuen Programm des Oberhessischen Museums wird Ende März der Start der Wanderausstellung »Made in Hessen« sein. Die wurde nun bei einem Pressegespräch noch einmal ausführlich vorgestellt - zusammen mit anderen Höhepunkten aus dem Museumsprogramm.Das Programmheft des Oberhessischen Museums für das erste Halbjahr war schon vor Weihnachten erhältlich, die Gießener Allgemeine berichtete bereits.
Nun hatte das Museumsteam eingeladen, um einige Punkte noch einmal vertiefend vorzustellen. Oberbürgermeister und Kulturdezernent Frank-Tilo Becher betonte die verlängerten Öffnungszeiten ab 1. April, empfahl attraktive Sonderformate wie »Kunst und Caipi«, bei denen man gemeinsam und auf lockere Art das Museum kennenlernen kann. Auch Kooperationen werden fortgesetzt, freut er sich, etwa mit der Hein-Heckroth-Gesellschaft, die zu einem Vortrag über die frühen Jahre der Oper im Fernsehen mit anschließender Filmvorführung am Sonntag, 4. Juni, einlädt.
Digitalisierung alter Gießen-Filme bilden Standbein des neuen Museumskonzepts
In einem kurzen Rückblick verwies Museumsleiterin Dr. Katharina Weick-Joch auf das vergangene Jahr, in dem sie mit ihrem kleinen Team Beachtliches geleistet hat. Mit drei großen Ausstellungen, Begleitprogrammen und Sonderformaten konnten so viele Besucher ins Museum gelockt werden wie zuletzt 2003, nämlich gut 9000. Auch ist der Katalog zur mittlerweile beendeten Ausstellung »Zwischen Sammelwut & Forschungsdrang - Koloniale Kontexte in Gießen« erschienen. Er ist für 39 Euro im Museum erhältlich und über museum@giessen.de bestellbar.
Mario Alves arbeitet kontinuierlich an der Digitalisierung alter Gießen-Filme, das Museum ist weiter interessiert an solchen privaten Fundstücken. Im Sommer soll es wieder öffentliche Filmabende geben, der erste im Schlossinnenhof stieß auf gute Resonanz. Die Filme bilden ein Standbein des neuen Museumskonzepts in der Stadtgeschichtlichen Sammlung, für das Linn Mertgen zuständig ist.

Auch die Digitalisierung des Museums schreitet voran. Demnächst wird es zum Stadtmodell den Prototyp für die sogenannte Augmented Reality, die Erweiterung in den digitalen Raum, mithilfe eines Tablets geben. Etwa im April soll bereits der erste Erweiterungsschritt auf drei größere Tablets erfolgen.
Museum in Gießen kooperiert mit 4 weiteren Museen für Wanderausstellung
Das Saison-Highlight wird Ende März der Start der Wanderausstellung »Made in Hessen« sein. Angestoßen vom Museumsverband Hessen und dem Hessischen Wirtschaftsarchiv arbeiten dabei fünf sehr unterschiedliche hessische Museen zusammen, die jeweils weitere Unterstützung erfahren, etwa von den Städtischen Museen Wetzlar und dem Liebig-Museum Gießen.
Das Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Marburg und das Institut für Kunstgeschichte der Universität Gießen unterstützen ebenfalls, von dieser Seite kommen Vorträge. An dem Marburger Institut war 2012 eine erste Erforschung des Themas zu Mittelhessen samt Ausstellung erfolgt, unter Leitung von Prof. Christian Kleinschmidt.
Alle Museen steuern Objekte für die Ausstellung und Beiträge für den Katalog bei. Vorgestellt wird die Industrialisierung ab der Zeit um 1800 bis heute. Das Oberhessische Museum Gießen trägt seinen Teil mit Liebig und dessen Forschungen, ebenso mit der Rauchtabak- und Keramikfirma Gail bei. Weitere Ausstellungsorte sind das Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim, das seit seiner Gründung auf Industriegeschichte fokussiert ist, und das Bergbaumuseum in Borken. In Offenbach, wo das Leder- und das Buchdruckmuseum beheimatet sind, wird die Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte gezeigt.
Start der Wanderausstellung „Made in Hessen“ wird in Gießen groß gefeiert
In der Wanderausstellung wird unter vielem anderen erklärt, warum weltweit als Synonym für Sprudelwasser das Wort Selters steht. Beleuchtet wird der Konkurrenzkampf zwischen den Adler- und den Opelwerken. Und es wird daran erinnert, dass die ersten Spionagekameras in Wetzlar gefertigt wurden. Es werden die Produkte, Firmen und die Menschen dahinter vorgestellt. Das sind Erfolgsgeschichten, aber auch Geschichten von Misserfolgen und Verdrängung am Markt.

Der Start der Wanderausstellung in Gießen wird groß gefeiert. Als Schirmherr konnte der frühere Ministerpräsident Volker Bouffier gewonnen werden. Sein Terminplan lässt die offizielle Eröffnung erst für den 28. März zu. Die Ausstellung soll aber, wie im Programmheft angekündigt, ab 25. März schon fertig aufgebaut sein und besucht werden können.
Zu den Tagen der Industriekultur RheinMain wird es in Mittelhessen vom 30. Juni bis 9. Juli ebenfalls ein Programm geben, ein eigener Flyer soll folgen. Die Ausstellung »Made in Hessen« bleibt im Alten Schloss Gießen bis 22. Oktober 2023. (Dagmar Klein)
Auch das Gießener Mathematik Museum stellt neue Exponate vor.