Waldkunst für den Botanischen Garten
Gießen (pm). Das partizipative Kunstwerk »Planetary Forest: Bringt den Wald in den Garten« nimmt Bezug auf die wissenschaftliche und kulturtechnische Konstruktion von Welten. Platziert auf einer frei stehenden Grünfläche neben den neu errichteten Gewächshäusern des Botanischen Gartens wird regionaler Waldboden als Skulptur künstlich nachgebildet.
Das planetare Material entstammt einer ökologischen Störungsfläche aus dem vom Waldsterben betroffenen Stadtwald Rosbach vor der Höhe. Der vermeintlich natürliche Wald wird in die menschengemachte Welt des Botanischen Gartens getragen. Dort dient er als ethisches, ästhetisches, ökologisches und politisches Störungselement, das Besucher bezüglich des Waldsterbens und der Künstlichkeit der Natur sensibilisieren soll.
»Wie ein Riss in der perfekt konstruierten Realität eröffnet sich hier ein Diskurs über die durch den Klimawandel und menschliches Handeln hervorgerufenen Probleme im heimischen Wald und im planetaren Kontext«, betonen die Organisatoren Dr. Claudia Hartl, Mathias Kessler und Clemens Finkelstein vom »Panel on Planetary Thinking« der Justus-Liebig-Universität.
Die politisch-kulturelle bzw. wissenschaftlich-künstlerische Kunstaktion besteht aus mehreren miteinander verwobenen Aktionen. Vom 18. Juni bis 2. Juli dokumentiert eine »wachsende« Ausstellung des Neuen Kunstvereins Gießen die Vorbereitung, Ausführung und das projizierte Nachleben des »Planetary Forest« live im Kunstkiosk.
Material aus dem Rosbacher Wald
Am Donnerstag, 23. Juni, von 9 bis 17 Uhr gibt es eine performative Aktion im Stadtwald von Rosbach v. d. H. Es handelt sich um einen erzählerischen »Walkabout« durch den Rosbacher Stadtwald, der Teilnehmer mit allen Sinnen in die Komplexität des Waldes einführt. Anschließend wird gemeinsam Waldmaterial für den Bau der Wald-Skulptur »Planetary Forest« gesammelt. Am Freitag, 24. Juni, von 12 bis 17 Uhr wird die im Botanischen Garten in Gießen aufgebaut und von 17 bis 19 Uhr feierlich eröffnet. Am Samstag, 25. Juni (13 bis 15 Uhr), kann man an Führungen im Botanischen Garten teilnehmen und ab 15 Uhr im Neuen Kunstverein (Ecke Licher Straße/Nahrungsberg) die Ausstellungseröffnung erleben.
Wer Interesse hat, Teil des partizipativen Kunstwerks zu werden, kann sich bis 18. Juni anmelden via E-Mail an panel@planet.uni-giessen.de. Für eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern wird der Transport von Gießen nach Rosbach organisiert.