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Vorhang auf für die Theaterarbeit

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Gießen (pm). Ein Abschnitt geht zu Ende: Cathérine Miville beendet Ende dieses Monats gemeinsam mit zahlreichen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern ihre Zeit als Intendantin am Stadttheater Gießen. Von 2002 bis 2022 prägte sie zusammen mit einer Vielzahl an Menschen durch ihre Theaterarbeit die Kulturlandschaft der Stadt und der Region. Nun soll mit »Im Fluss« eine mehrteilige Publikation erscheinen über »20 Jahre Stadttheater Gießen«:

Spielpläne, Publikumsstimmen, Höhepunkte einzelner Spielzeiten und die Arbeit vieler Theaterschaffenden bekommen einen gemeinsamen Platz.

Es ist die Arbeit von Menschen für Menschen: »Ein Denkmal bürgerlichen Gemeinsinns« steht nicht nur über dem Eingangsportal des Theaters. Es wird auch gelebt. Und das zeigt sich noch einmal ganz besonders im Rückblick auf die letzten 20 Jahre am Stadttheater Gießen. Immer wieder fallen dem Team, das seit Anfang der Spielzeit mit dem Publikations-Projekt betraut ist, einprägsame Inszenierungen oder gewinnbringende Diskussionsrunden ein, auch Anekdoten oder besondere Publikumsreaktionen. Die mehrteilige Broschüre, die parallel zum normalen Theatergeschehen vorbereitet wird und im Sommer dieses Jahres veröffentlicht werden sollte, wirft einen Blick hinter die Kulissen und veranschaulicht mit vielen Fotografien - teilweise noch in Schwarz-weiß - die Produktionen aller Sparten aus 20 Jahren.

Vor allem aber soll sich der Vorhang öffnen auf die Theaterarbeit der Menschen unterschiedlichster Abteilungen. Einige der Theatermitarbeiter sind erst ein paar Spielzeiten am Haus, einige »alte Theaterhasen« haben bereits mehrere Intendanten oder Generalmusikdirektoren miterlebt und arbeiten am Stadttheater schon weit mehr als 20 Jahre. Auch das jahrelange Publikum, die Vielzahl an Abonnenten, aber auch Gäste von auswärts, die zu Opernausgrabungen oder Inszenierungen namhafter Regisseure anreisten, schwelgen sicherlich gerne in Erinnerungen von beeindruckenden Theatererlebnissen oder auch enttäuschenden Aufführungen.

355 Premieren und viele Extras

Auf die Großzahl der Veranstaltungen schaut das Stadttheater aber selbstverständlich sehr gerne zurück: Über 130 Premieren im Musiktheater, mehr als 150 Schauspiel-Premieren, über 75 Tanztheater-Produktionen und eine enorme Zahl an Sonderveranstaltungen und Gastspielen fanden im Großen Haus, im Foyer, auf der taT-Studiobühne sowie der früheren TiL-Studiobühne statt. Zudem wurden zahlreiche auswärtige Spielstätten erobert, um das Theater in die Stadt zu tragen, wie das Mathematikum, der Bahnhof, das Oberhessische Museum, die Aula der JLU, die Pankratiuskapelle, die Osthalle, das Fabrikgebäude Bänninger, das Einkaufszentrum Neustädter oder Waschanlagen, Hubschrauberlandeplätze oder ehemalige Notaufnahmen.

Ein besonderer Fokus lag seit 2002 im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters, der sich in »Im Fluss« ebenso widerspiegeln wird wie die Auseinandersetzung zu aktuellen gesellschafts- und kulturpolitischen Fragen oder politischen Ereignissen. Thematisiert werden Sonderformate wie die Kulturfeste am Berliner Platz, Lange Theaternächte, Offene Gesellschaften, Hessische Theatertage, Mehrsparten-Projekte wie »Buch. Bühne. Büchner.«, »Die Göttliche Komödie« oder »Metamorphosen«, 18 TanzArt-Festivals und »last but not least« die Eröffnung der taT-Studiobühne, der Eklat um das Neujahrskonzert mit Dada-Programm und vieles mehr.

Die Fertigstellung der Publikation mit Impressionen aus den letzten 20 Spielzeiten wird jedoch pandemiebedingt vor der Spielzeitpause nicht fertig. Es war neben der sehr aufwendigen Spielzeit einfach nicht zu schaffen und wird daher sicher noch einige Wochen dauern.

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