1. Gießener Allgemeine
  2. Gießen

Volles Haus beim HR1-Dancefloor

Erstellt:

Von: Lea Seitz

Kommentare

dancefloor2_lea_160223_4c_1
Volles Haus beim HR1-Dancefloor. © Lea Seitz

Der HR1-Dancefloor steht für tanzbare Hits aus fünf Jahrzehnten. Dreimal kommt er in diesem Jahr nach Gießen. Am Samstag fand die Premiere in der Kongresshalle statt.

Aus Teenagertagen ist einem vielleicht noch folgende eiserne Regel in Erinnerung geblieben: Ja nicht pünktlich auf eine Party kommen. Wer doch den Fehler macht, bereits eine Stunde oder eineinhalb nach dem Startschuss dort aufzutauchen, der wird mit einer völlig leeren Tanzfläche bestraft.

Um vorweg die Spannung aufzulösen: Beim HR1-Dancefloor ist das anders. Vollkommen anders. Obgleich die Party bis 3 Uhr morgens gehen sollte, kamen bereits um 20.30 Uhr viele Gäste. Die Schlange der in die Kongresshalle strömenden Leute staute sich gut fünf Meter bis zum Einlass. Der große Saal, in dem der Dancefloor stattfindet, misst zwar 550 Quadratmeter, aber er ist bereits so weit mit Menschen gefüllt, dass es nicht ganz einfach ist, sich vom Eingang auf der einen Seite zur Bar auf der anderen Seite durchzukämpfen.

Die Diversität des Tanzes

»Oh, yes, it’s Ladies’ Night. And the feeling’s right«, lässt DJ Harun Danaci die Band Kool & The Gang singen. Doch diese Deklaration der Nacht zur »Ladies’ Night« aus den 70ern hindert 2023 die Männer nicht daran, diese Samstagnacht zu ihrer Nacht zu machen: Ein Herr ganz in Schwarz, Sonnenbrille, schwarzer Hut, Oberlippenbart, beweist, dass das Tanzen des Moonwalks sich nicht etwa auf die Musik Michael Jacksons beschränken muss. Er lässt sich nämlich bereits auf Songs der 70er sehr gut anwenden. »Oh, yes, it’s Ladies’ Night, Oh, what a night« singen Kool & The Gang, während der Herr in Schwarz mehrere Meter in die eine Richtung, dann mehrere in die andere gleitet.

Eine 16-jährige Teenagerin, die mit ihrer Mutter den HR1-Dancefloor besucht, ist wohl die mit Abstand jüngste Besucherin: Das Durchschnittsalter liegt an diesem Samstag schätzungsweise zwischen 40 und 50 Jahren. Das weibliche Geschlecht ist deutlich in der Überzahl.

Ganz unterschiedliche Tanz-arten finden sich wieder: Sie reichen vom klassisch-minimalistischen Linkstipp-Rechtstipp in der Gruppe über ausladende Paartänze mit Ein- und Ausdrehen.

Wer sich eher zu den stillen Musikliebhabern zählt, gruppierte sich mit einem kalten Getränk um einen der Tische mit gelber HR1-Lampe. Zu dieser Gruppe zählt auch Steffen Emrich aus Nidda. »Wir sind keine Tänzer«, sagt er über sich und drei Freunde.

Eigentlich hätten sie an diesem Samstag ihren Stammtisch gehabt. Doch da das Datum mit dem HR1-Dancefloor zusammenfällt, haben die vier Männer ihren Stammtisch kurzerhand verlegt. »Die 80er sind schon okay«, sagt Emrich.

Alternativprogramm zum Stammtisch

Dorothe Schulz ist zum ersten Mal beim HR1-Dancefloor dabei. Von der Ü30-Party erfahren hat die Friedbergerin durch eine Freundin. Auf ihre Lieblingsmusik an diesem Samstag angesprochen, antwortet sie: »Am besten gefallen mir die 80er und 90er«. Dann macht sie sich auf den Weg in den großen Saal. Von dort aus lockt bereits »Blame it on the Boogie« von den Jackson Five aus den 70ern auf die Tanzfläche.

Der Besucherandrang in der Kongresshalle betätigt: Der HR1-Dancefloor hat längst Kultstatus erlangt.

Auch interessant

Kommentare