Was wünschen sich Gießener für ihre Stadt 2023?

Das neue Jahr hat begonnen und die Menschen in Gießen haben viele Erwartungen. Besonders Karstadt und der Verkehrsversuch am Anlagenring liegen ihnen am Herzen.
Gießen – Viele gute Wünsche haben die Geschäftsleitung und die Mitarbeiter der Gießener Karstadt-Filiale ins neue Jahr begleitet. »Karstadt muss bleiben«, »Ich wünsche mir, dass Karstadt bleibt«, »keine Karstadt-Schließung« stand auf nicht wenigen Wunschzetteln bei der traditionellen Leser-Umfrage zu den Gießener Ereignissen des vergangenen Jahres.
Viele Bürger in Gießen und dem Umland bangen mit »ihrem Karstadt« im Seltersweg und hoffen, dass die Schließung des Warenhauses kein Ereignis des Jahres 2023 werden wird, sondern dessen Rettung.
Themen, die die Leser traditionell umtreiben, sind die Sauberkeit und der Straßenverkehr, wobei sich diesmal außergewöhnlich viele »Wünsche« für 2023 um die Verkehrspolitik drehen.
Wünsche aus Gießen für das neue Jahr: Verkehrsversuch oft genannt
Dies dürfte mit den deutlich verstärkten Anstrengungen des grünen Bürgermeisters Alexander Wright in Sachen Verkehrswende zusammenhängen. Sie stoßen auf Zustimmung und Ablehnung. Eher überwiegend kritisch wird der geplante Verkehrsversuch am Anlagenring mit den Radspuren gesehen. Hier wünschten sich mehrere Leser, dass er nicht stattfindet oder gleich wieder beendet wird. Ein Leser wünschte sich, dass er »nicht total in die Hose geht«. Anderen wiederum kann es nicht schnell genug gehen, zum Beispiel mit der Umwidmung der Philosophenstraße zur Fahrradstraße. Weitere Wünsche betreffen zusätzliche verkehrsberuhigende Maßnahmen und mehr Bereiche, wo fürs Parken bezahlt werden soll. Andere befürchten eher, dass weniger Parkplätze dem Einzelhandel schaden (»arme Geschäftsleute«). Spuren hinterließ offensichtlich die hohen Baustellendichte in der Innenstadt vor Weihnachten. »Bitte nicht alle Baustellen gleichzeitig«, steht fast gleichlautend auf mehreren Einsendungen.
Mehrfach wird auch das raue Klima im Straßenverkehr beklagt, wobei Autofahrer und Radfahrer gleichermaßen in der Kritik stehen. Auch »Müllsünder« müssten ermittelt und hart bestraft werden, heißt es auf einem Wunschzettel.
Neben Karstadt steht das »K« vor weiteren Überlebenswünschen. Diesbezüglich Erwähnung finden der Bioladen »Klatschmohn« und das Krimifestival. Auch der Sport und hier vor allem der Werdegang der Basketballer ist jedes Jahr ein Thema. Der Wunsch für 2023 liegt auf der Hand: Wiederaufstieg in die Bundesliga. Seit einigen Jahren tauchen auch die Kicker des FC Gießen auf den Wunschzetteln auf, für dieses Jahr ebenfalls mit dem Wiederaufstieg in die Regionalliga. In vereinzelten Wünschen nach dem Erhalt der Bäume am Schwanenteich spiegelt sich ein Ereignis aus 2022 wieder, das bei der Wahl auf Platz zwei landete. Eine Leserin wünscht sich in diesem Zusammenhang eine »Stadtregierung, die nicht durch Bürgerinitiativen dazu gebracht werden muss, von unsinnigen Vorhaben abzusehen«. (mö)