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Viel Spaß auf dem Parkett

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Von: Klaus-Dieter Jung

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Drei Stunden Freude, Schwung und Bewegung: Musik, Tanz und Vorführungen in der Kongresshalle. © Klaus-Dieter Jung

Gießen (rc). Es war ein gemütlicher und überschaubarer Nachmittag in der Kongresshalle beim Tanztee, zu dem die Stadt Seniorinnen und Senioren eingeladen hatte. Drei Stunden Musik und Tanz sorgten für Abwechslung und Bewegung bei den rund 110 Gästen. Nach einer langen Zeit, wo die Kontakte ausbleiben mussten, bot sich jetzt eine gute Gelegenheit, mal wieder zu quatschen, sich beim Tanzen näher zu kommen, gute Laune und Ausgelassenheit zu zelebrieren.

Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher und der Seniorenbeiratsvorsitzende Gabriel Brand eröffneten mit Grußworten den geselligen Nachmittag. Die Tanzfläche war Dank Thilo Weiß, der den Tanztee musikalisch mit alten und neuen Schlagern umrahmte und auch Wünsche erfüllte, von den älteren Gießenern immer belegt.

Was ist eigentlich ein Tanztee? Laut Wikipedia wird diese Art der Veranstaltung auch als Hausball bezeichnet, es ist eine öffentliche Veranstaltung. In England wurde der »Tea dance« oder »Thé dansant« Anfang des 19. Jahrhunderts eingeführt, und zwar als private nachmittägliche Gesellschaft. Er begann üblicherweise um 20 Uhr und endete gegen 23 Uhr. Es wurde getanzt und nach dem ersten Tanz Tee und Appetithäppchen gereicht. Der Tanztee war damals eine zwanglose Möglichkeit für junge Leute, Gleichaltrige des anderen Geschlechts kennenzulernen. Bis in die 1940er Jahre hatte er in England Bedeutung und war populär. Als gesellschaftlicher Höhepunkt erwies sich die Veranstaltung in den 1920er Jahren in den westlichen Ländern. In der Folgezeit wurde die Cocktailbar populär und trat zunehmend an die Stelle des Teenachmittags.

Die Männer zeigten sich auf dem Tanzboden in der Kongresshalle in der Unterzahl, doch das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Paare vom TSC Swingin’ Gießen e.V, ein Verein, dessen Vereinsmitglieder die Liebe zum Swing verbindet, zeigten Swing und Lindy Hop. Dieser Tanz ist nicht mit einem Standardtanz zu vergleichen, die Frauen und Männer in Gießens »guter Stube« zeigten das deutlich auf der Tanzfläche. Er ist lockerer und unbeschwerter. Und verleitet auch nicht zu sportlichen Höchstleistungen wie sein jüngerer Verwandter, der Rock’n Roll. Die Tänzerinnen und Tänzer traten in der Mode der Epoche auf, deren Tänze sie zeigen - gestreifte Shirts, Schiebermütze, Hosenträger oder weite Hosen.

Ganz anders ging es nach der Kaffeepause auf dem Parkett zu, als die Tänzerinnen und Tänzer vom 1. Rock’n Roll Club die Halle betraten. In die Tanzvorführungen baute die Gruppe szenische Darstellungen ein - mit viel Schwung, Akrobatik und Bewegung. Und die Begeisterung schwappte schnell über. Artig verabschiedeten sich die Akteure, marschierten an den Tischen vorbei und winkten. »Schade«, war hier und da ein Raunen zu hören. »I sing a Liad für di«, der Song von Andreas Gabalier leitete zum Ende des schönen Nachmittags mit einer Polonaise über, und Thilo Weiß stieg von der Bühne auf das Parkett hinunter. Und am Ende fassten sich alle Besucher nach Aufforderung des Sängers an den Händen. »Es war ein fantastischer Nachmittag« freute er sich und sang aus der Mitte zum Abschied »Aber dich gibt’s nur einmal für mich«.

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