Verkehrstag nach den Ferien geplant
Gießen-Kleinlinden (hin). Die Tagesordnung war lang. 17 Punkte waren bei der Sitzung des Ortsbeirats am Mittwochabend im Bürgerhaus zu beraten, vor allem Anträge von FDP und Grünen. Bürgermeister Alexander Wright machte seinen Antrittsbesuch. Er hatte Informationen zu Verkehrs- und Bauvorhaben mitgebracht. Weitere Gäste waren Pfarrer Ekkehard Landig und Daniela Steinbach von der evangelischen Kirchengemeinde.
Sie berichteten über die Betreuung ukrainischer Flüchtlinge.
Bei einem Verkehrstag nach den Sommerferien sollen neuralgische Punkte in Augenschein genommen werden, berichtete Bürgermeister Wright. Dazu gehört die Erneuerung der Fahrbahndecke an der Bushaltestelle Brüder-Grimm-Schule Süd. Ein etwas größeres Projekt ist die grundhafte Erneuerung eines Teils der Wetzlarer Straße, zwischen Maiplatz und Frankfurter Straße. Die Arbeiten sollen im Herbst 2022 beginnen, berichtete Wright. Als »Evergreen« bezeichnete er die nötige Reparatur der Treppe an der Schinnerhohl. Um Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern zu vermeiden, soll die Radwegbenutzungspflicht in der Frankfurter Straße teilweise aufgehoben werden. Insbesondere für E-Bikes sei die Benutzungspflicht kaum zu vermitteln, meinte Wright. Er kündigte an, dass ein Teil der Frankfurter Straße als 30 km/h-Strecke ausgewiesen werden könne. Möglich sei dies durch ein Lärmgutachten, erklärte Wright.
Auf Unfallgefahren hinweisen
Ein Antrag der FDP beschäftigte sich mit dem Kreuzungspunkt zwischen Radweg und Zubringer für Bahnbedienstete an der Brandwegsbrücke. Um Unfallgefahren zu minimieren, sollte ein Stopschild für den Autoverkehr angebracht werden, so der einstimmig angenommene Antrag. Günter Helmchen (Freie Wähler) riet, auch die Radler mit einem Warnschild auf die Unfallgefahr hinzuweisen.
Eine längere Diskussion entsann sich um die Frage, ob die Hol- und Bringzone in der Lützellindener Straße aufgehoben werden sollte (Antrag Bündnis 90/Die Grünen). Der Versuch sei gescheitert, erklärte Christiane Janetzky-Klein (Grüne). Das Angebot werde kaum genutzt, erklärte auch Arno Sommerlad (FDP). Gleichwohl plädierten er und Anja Helmchen (CDU) für den Erhalt der Zone. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.
Nicht bis zur Abstimmung gelangte ein Antrag von Dr. Ralf Sänger (Grüne). Er hatte beantragt, die gesamte Frankfurter Straße im Zuge eines Verkehrsversuchs als Tempo-30-Zone auszuweisen. Wegen der erwarteten Ablehnung zog Sänger den Antrag zurück.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat sich auch in Kleinlinden niedergeschlagen. Etwa 20 bis 30 Geflüchtete leben derzeit in dem Stadtteil. Die evangelische Kirchengemeinde bemüht sich um Integration, bietet Deutschkurse und ein Begegnungscafé an. Allerdings werden, wie Steinbach erklärte, noch Unterkünfte gesucht. Jeweils donnerstags um 18 Uhr findet eine Mahnwache vor der evangelischen Kirche statt. Sie dient dem Austausch und der Vernetzung untereinander.