Verdi: Ball liegt beim Arbeitgeber
Gießen (pm). Delegierte aus den verschiedenen Arbeitsbereichen des Uniklinikums Gießen-Marburg (UKGM) haben ihrem Arbeitgeber am Donnerstag - wie berichtet - die Forderungen für eine verbindliche Personalbesetzung vorgestellt. »Jetzt liegt der Ball beim Arbeitgeber. Will das UKGM endlich die Rahmenbedingungen für eine gute Versorgungsqualität für die Bevölkerung schaffen?
«, fragt Fabian Dzewas-Rehm, Verdi-Gewerkschaftssekretär.
Ziel der Gewerkschaft ist ein Tarifvertrag Entlastung und Beschäftigungssicherung. Eine schichtgenaue Personal-Patienten-Besetzungsregelung und ein Belastungsausgleich bei Unterschreiten dieser Regelung sowie ein allgemeiner Personalaufbau sind Kernpunkte der Forderungen.
Fortgesetzt werden die Verhandlungen am 17. März. Dzewas-Rehm mahnte den Arbeitgeber in einer Mitteilung, das Ultimatum der Beschäftigten ernst zu nehmen. »Am 24. März endet es. Wenn das UKGM an einer guten Lösung interessiert ist, braucht es mehr Verhandlungstermine.«
In der Mitteilung widersprach Dzewas-Rehm auch einer ersten Reaktion des UKGM, dass die für die Umsetzung der Forderungen nötigen Fachkräfte nicht zur Verfügung stünden. »Es gibt keinen Mangel an Fachkräften, sondern einen Mangel an Fachkräften, die unter diesen Bedingungen arbeiten wollen.« Dzewas-Rehm verwies auf die Berliner Klinik Charité, die kürzlich bekannt gegeben habe, dass sie im ersten Jahr nach Einführung des Tarifvertrags Entlastung mehr als 500 Pflegekräfte neu einstellen konnte.
Die Geschäftsführung des UKGM hatte am Donnerstag direkt an Verdi appelliert, einen Kompromiss bei den Verhandlungen über den Tarifvertrag zu erreichen. Wie Christiane Hinck-Kneip (Kaufmännische Geschäftsführerin in Gießen) und Sylvia Heinis (Kaufmännische Geschäftsführerin in Marburg) zitiert wurden, lägen einige Positionen der Verhandlungspartner »noch sehr weit auseinander«.
Die Verdi-Forderungen sähen nach erster Einschätzung einen zusätzlichen Personalaufbau von mindestens 300 bis 400 Vollzeitstellen vor. »Eine Größenordnung, die weder zu finanzieren noch am Arbeitsmarkt in Mittelhessen zu realisieren ist«, teilte das UKGM seinen Standpunkt mit.
Dr. Gunther K. Weiß, Vorsitzender der Geschäftsführung, betonte, der Tarifvertrag solle die Mitarbeiter entlasten, dürfe aber auch die wirtschaftliche Stabilität des UKGM nicht gefährden.