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Uniklinikpersonal fordert Entlastung

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Von: Marc Schäfer

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Gießen/Wiesbaden . Ende Januar könnte der Zukunftsvertrag für die Uniklinik Gießen-Marburg (UKGM) unterschriftsreif sein. Und wenn Rhön/Asklepios den Betrieb mit Eigenmitteln unterstützen muss, wird der Konzern das Geld später nicht von der Uniklinik zurückfordern, so Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne). Bisher gewährte der Konzern lediglich Kredite.

Es ist spät, als am Mittwochabend im Landtag die Debatte beginnt über das, was die Landesregierung und Rhön als »Durchbruch« bezeichnen. Der Opposition ist es zu dünn, um von Sicherheit für die Beschäftigten zu sprechen, eine Einschätzung, die sich mit der der Betroffenen deckt. »Wir kennen nicht alle Details«, sagt Christian Schwark, Vorsitzender der Ärztegewerkschaft Marburger Bund Hessen. Und betont, dass es nicht ausreicht, in den nächsten zehn Jahren mindestens 800 Millionen Euro zu investieren.

100 Tage Ultimatum

Auch die nicht ärztlichen Beschäftigten fordern die Landesregierung und die Arbeitgeber auf, sofort Schritte gegen den Personalnotstand einzuleiten. Derzeit finden in Gießen und Marburg Unterschriftensammlungen für einen Tarifvertrag statt. Die Übergabe hat Verdi für den 14. Dezember angekündigt. Ziel sei eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, mehr Qualität in der Ausbildung und eine Beschäftigungssicherung. Diesmal mache man Ernst, heißt es von der Belegschaft in Gießen. Verbunden sei die Forderung nämlich mit einem 100-tägigen Ultimatum. Einmalig sei, dass nun alle Abteilungen des Klinikum ihre Unterstützung in diesem Arbeitskampf signalisiert hätten.

In der Landtagsdebatte dankte SPD-Gesundheitsexpertin Daniela Sommer den Beschäftigten für ihren Einsatz für gute Arbeitsbedingungen und eine gute Gesundheitsversorgung. Nach der monatelangen Hängepartie bleibe die Verunsicherung und Skepsis bestehen. »Die rechtsförmige Einigung liegt noch nicht vor.« Auch für die FDP ist die »Zitterpartie« erst mit Unterzeichnung des Zukunftsvertrags beendet. Linke-Fraktionschef Jan Schalauske erinnerte an die schlechten Arbeitbedingungen und daran, dass die Privatisierung vor 16 Jahren nun rückgängig gemacht werden müsse. Jutta

Rippegather/Marc Schäfer

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