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Corona: Uniklinikum Gießen setzt ab sofort positiv getestete Mitarbeiter ein

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Von: Marc Schäfer

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Am UKGM in Gießen herrscht aktuell eine »kritische Versorgungslage«. © Oliver Schepp

Aufgrund einer „kritischen Versorgungslage“ ändert das Uniklinikum Gießen seine Vorgaben für Mitarbeiter. Auch positiv getestete Kollegen dürfen in der Patientenversorgung eingesetzt werden.

Gießen - Das Universitätsklinikum Gießen-Marburg (UKGM) setzt ab sofort positiv getestete Mitarbeitende unter anderem in der Patientenversorgung ein. Das geht aus einem Schreiben vom Mittwochabend an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor, das dieser Zeitung vorliegt.

Durch den hohen Krankheitsausfall von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Bereichen sei die Klinik gegenwärtig in eine »kritische Versorgungslage« geraten, heißt es in dem Mitarbeiter-Newsletter, der unter anderem von Prof. Werner Seeger (Ärztlicher Geschäftsführer) und Dr. Christiane Hinck-Kneip (Kaufmännische Geschäftsführerin) unterzeichnet ist.

Gießen: FFP2-Maske ist bei positiv getesteten UKGM-Mitarbeitern nun Pflicht

Am Mittwoch ist das UKGM am Standort Gießen laut Schreiben gemäß des Erlasses zur Aufrechterhaltung der Patientenversorgung in den hessischen Krankenhäusern bei quarantäne- beziehungsweise isolationsbedingtem Personalausfall auf Stufe Gelb gemeldet worden. Dies bedeutet, dass »positiv getestete Mitarbeitende, die sich selbst als arbeitsfähig erklären, ausnahmsweise in der Patientenversorgung eingesetzt werden dürfen«. Sie müssen dabei eine FFP2-Maske tragen.

Anders als bisher, müssen sie auch im direkten Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen und beim Aufenthalt innerhalb der Krankenhausgebäude, zum Beispiel in Sozialräumen, eine FFP2-Maske tragen. Außerdem sollen die positiv getesteten Mitarbeitenden »sofern möglich außerhalb der vulnerablen Bereiche eingesetzt« werden. Ob sich positiv getestete Mitarbeitende zum Dienst melden, ist indes deren eigene Entscheidung.

Uniklinikum Gießen: Entscheidung nach Risikoabwägung

Am Wochenende hatte der Ärztliche Direktor Jürgen Graf für das Uniklinikum Frankfurt mitgeteilt, dass aufgrund der Personallage dort »positive, symptomfreie« Mitarbeitende nach fünf Tagen in Isolation wieder arbeiten dürften. Später korrigierte das Klinikum und teilte mit, dass ein negativer Selbsttest erforderlich sei. Zuvor war ein negativer PCR-Test notwendig.

Zudem müssen die Mitarbeitenden in Frankfurt seit mindestens zwei Tagen symptomfrei sein, ehe sie ihren Dienst wieder antreten können. Die Entscheidung in Frankfurt sei nach Gefährdungsanalyse auf Basis einer Risikoabwägung gefallen, erklärte Graf. Abzuwägen sei die Gefahr, dass Patienten nicht mehr versorgt werden können, mit dem Restrisiko, das die Infektion weitergegeben wird. Diese Abwägung sei klar zugunsten des Arbeitenkönnens ausgefallen. (Marc Schäfer)

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