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Tierisches Vergnügen und ernste Töne

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Die Rettungshundestaffel des DRK präsentiert sich dem Publikum.
Die Rettungshundestaffel des DRK präsentiert sich dem Publikum. © egb

Gießen (egb). Einen »Golden Husky« oder doch lieber einen »Summer Dalmatine«? Vor dieser Entscheidung standen die Besucher des Gießener Tierheims am Sonntag, als der Tierschutzverein zu seinem traditionellen Sommerfest auf das Gelände in der Vixröder Straße eingeladen hatte. Die »Dogtail-Bar«, an der Cocktails mit originellen Namen - wahlweise mit oder ohne Alkohol - zubereitet wurden, war nur eines von vielen Angeboten. Die kleinen Gäste konnten mit Tierpflegerin Nora Grandke »Tiere hautnah erleben« und bekamen verschiedene Haus- und Nutztiere behutsam nähergebracht.

Ihr Können unter Beweis stellten die Rettungshunde des Deutschen Roten Kreuzes. Zusammen mit ihren Besitzern präsentierten sie Auszüge aus ihrer zweijährigen Ausbildung auf dem Gebiet der Flächensuche. An Ständen konnten sich die Besucher über Themen zum Tierschutz informieren, einen bengalischen Uhu von Nahem bewundern oder lernen, wie man ein Insektenhotel baut. Bei einem Workshop des Salsa Cubana Tanzkreises war am Nachmittag jeder eingeladen, sich zu rhythmischen Klängen zu bewegen. Das Essensangebot bestand aus vegetarischer und veganer Kost.

Auch über einige Schicksale der vierbeinigen Bewohner erfuhren die Gäste Näheres: So kam der kleine Leo zum Beispiel ins Tierheim, weil seine Besitzerin verstorben ist und sich niemand aus der Familie um den Hund kümmern konnte. Vorgestellt wurde der Zwergspitz in der Reihe »Frauchen gesucht«, mittlerweile ein echter Klassiker.

Vorsitzende Astrid Paparone bedankte sich bei allen Helfern und Ehrenamtlichen. Sie wies darauf hin, dass Unterstützung jeglicher Art momentan mehr denn je gebraucht würde. Aufgrund steigender Kosten und angesichts unsicherer Einnahmen werde das Überleben von Tierheimen bundesweit immer schwieriger. Hinzukomme, dass die Heime immer häufiger bereitstehen müssten, wenn eine große Anzahl von Tieren in schlechtem Zustand aus Transportern und ähnlichem vorübergehend untergebracht werden müssten. Paparone erinnerte an einen kürzlich gestoppten Hühnertransport, bei dem viel Tiere unterwegs verendet waren. »Ich wünsche mir, dass die Politik sich viel stärker und schneller für bessere Haltungsbedingungen von Nutztieren einsetzt und dass die langen Schlachttransporte innerhalb der Europäischen Union endlich verboten werden«, sagte Paparone.

Helge Braun, Chef des Bundeskanzleramts, sprach ebenfalls zu den Besuchern. Er berichtete, dass der Tierschutz ein großes Thema in Berlin sei und an der Entwicklung eines verbindlichen Tierschutzlabels für Lebensmittel auf europäischer Ebene gearbeitet werde. Außerdem sicherte er dem Tierheim finanzielle Unterstützung für die Sanierung des maroden Kleintierhauses zu.

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