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Theater zum Mitmachen

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Von: Nastasja Akchour-Becker

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IMG-4948_120922_4c © Nastasja Akchour-Becker

Gut, dass das Gießener Stadttheater keine Bühne unter freiem Himmel ist. So spielte sich das von dem ersehnten Regen begleitete Theaterfest zum Auftakt der neuen Spielzeit im Haus ab. Dem Spaß des Teams der neuen Intendantin Simone Sterr und den Besuchern tat das keinen Abbruch.

Wer hätte gedacht, dass Intendantin Simone Sterr am liebsten Kartoffelsalat isst, vegan und mit Radieschen. Oder dass Constantin Hochkeppel, der neue Spartenleiter Tanz, auf Schokokuchen schwört? Zur Eröffnung der neuen Spielzeit hatten Besucher am Samstag Gelegenheit, nicht nur die Lieblingsgerichte der künstlerischen Leitung kennenzulernen, sondern auch das Stadttheater einmal von oben bis unten unter die Lupe zu nehmen. Viele Theaterfreunde ließen sich diese Chance nicht entgehen.

Kostüme und Perücken

Wie lange dauert es, bis eine Perücke fertig ist, wenn doch einzelne Haare in Kleinarbeit hineingeköpft werden? Wie teuer ist sie? Ausführlich beantworten Katja und Laura, die beiden Maskenbildnerinnen die Fragen der Besucher und berichten, dass sie etwa 40 Stunden brauchen und dass die Kosten bei rund 2000 bis 3000 Euro liegen, es werden echte Haare verwendet. Der Besuch unter den Motto »Mit Kopf und Händen« bei den Maskenbildern und auch bei den Requisiteuren hinterlässt Eindruck, denn schließlich steckt eine Menge kreative Arbeit mit viel Liebe zum Detail hinter jedem Kostüm und jedem Gegenstand, den man später auf der Bühne sieht.

Und überhaupt gibt es ganz schön viele »Mits« auf dem Programm zum großen Theaterfest: Mittanzen, mitreden, mitdenken, mitmischen, mitsingen, mitdirigieren, mitlauschen, mitfiebern, mitdichten, mitfühlen und mitkringeln waren beispielsweise darunter. Denn schließlich öffnet das Stadttheater seine Pforten, um sich mit den Bürgern auszutauschen.

Die Besucher nutzen beim Blick hinter die Kulissen nicht nur die Gelegenheit um reichlich Fragen zu stellen, sondern selbst aktiv zu werden. Beim »Mitsingen« auf der Bühne im Großen Haus mit Esther Frankenberger haben die Teilnehmer reichlich Spaß ihre Stimme zu finden. Mit viel Körpereinsatz stimmen sie den Kanon »Milchkaffee, Espresso, Mokka« an. Der »Chor für alle« soll jeden ersten Donnerstag im Monat fortgesetzt werden und kann ohne Anmeldung das nächste Mal am 6. Oktober besucht werden. Im Hinterhof dagegen ist »Mitbringen und Mitessen« angesagt. »Man macht ihn überall anders«, berichtet die neue Intendantin Simone Sterr und meint damit den Kartoffelsalat. An einer Tafel hat sie Platz genommen und erzählt den Zuhörern von den regionalen Unterschieden und dass für sie und ihre Familie die vegane Version mit Radieschen am besten schmeckt.

Schon zu Beginn hatte der Opernchor vorm Haupteingang das Fest eröffnet und auch das Schauspiel- und das Tanzensemble zeigte sein Können. Das klappte hervorragend, auch wenn der Regen den für draußen geplanten Aktivitäten einen Strich durch die Rechnung machte und sich statt im Theaterpark alles im Haus konzentrierte.

Das war aber kein Problem, denn schließlich war dort etwa mit dem Preview-Konzert »Furioses Hörabenteuer« und der Spielplan-Show nicht nur für ein schönes Abendprogramm gesorgt, sondern dieses hat auch richtig Lust gemacht auf die neue Spielzeit. Ergänzend zu alledem kam im Kleinen Haus das junge Publikum auf seine Kosten.

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IMG_1690_120922_4c © Nastasja Akchour-Becker
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