Strompreise sinken

Gießen (pm). Zum 1. Juli senken die Stadtwerke Gießen ihre Strompreise. Sie geben die wegfallende EEG-Umlage an ihre Kunden weiter - dazu sind sie gesetzlich verpflichtet. Die Preissenkung werde automatisch und ohne spezielle Anschreiben wirksam, erklärt Jens Schmidt, Kaufmännischer Vorstand der Stadtwerke.
Was bedeutet die Preissenkung in Zahlen? Aktuell beträgt die EEG-Umlage brutto 4,43 Cent pro Kilowattstunde. Dieser Preisbestandteil fällt künftig vollständig weg. Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von rund 3000 Kilowattstunden in der Grundversorgung bedeutet dies nach einer Berechnung des stadteigenen Betriebs eine Entlastung um ungefähr 133 Euro im Jahr.
SWG zur Umsetzung verpflichtet
Im Jahr 2000 eingeführt, diente die EEG-Umlage mehr als zwei Jahrzehnte lang der Finanzierung des Ausbaus erneuerbarer Energien zur Stromproduktion. Denn mit der EEG-Umlage glichen alle Stromkundinnen und -kunden die Verluste aus, die den Netzbetreibern in dieser Zeit wegen der Vorrangregelung für Ökostrom entstanden. Die Unternehmen mussten Strom aus regenerativen Quellen zu festgelegten Preisen abnehmen. Vor allem in den Anfangsjahren lagen diese Einspeisevergütungen deutlich über den Endpreisen für Strom. Ziel der Bundesregierung war es, einen attraktiven Anreiz für Investitionen in regenerative Energien zu geben.
Ihren zwischenzeitlichen Höchststand erreichte die EEG-Umlage im Jahre 2017 mit 8,19 Cent pro Kilowattstunde brutto. Seinerzeit machte sie nach Angaben der Stadtwerke mehr als 20 Prozent des Strompreises aus.