Uniklinik Gießen-Marburg: Versorgung während Warnstreik gesichert

Das Personal am Universitätsklinikum Gießen und Marburg streikt erneut. In dem Konflikt mit dem Konzern ist kein Ende in Sicht.
Update vom Sonntag, 20. November, 16.30 Uhr: Die Versorgung von Patienten während der angekündigten Warnstreiks von Beschäftigten des privatisierten Uni-Klinikums Gießen und Marburg (UKGM) ist nach Angaben der Klinik-Geschäftsführung gesichert. Mit der Gewerkschaft Verdi seien Notdienstvereinbarungen abgeschlossen worden, «in der eine Mindestpersonalbesetzung für die bestreikten Bereiche geregelt ist», teilte das UKGM am Sonntag mit.
Verdi hatte am Freitag Warnstreiks am UKGM für kommenden Dienstag und Donnerstag (22. und 24. November) angekündigt. Aufgerufen dazu sind die nicht-ärztlichen Beschäftigten jeweils von Beginn der Früh- bis zum Ende der Spätschicht.
Seit mehreren Monaten ringen das Land Hessen und die zum Asklepios-Konzern gehörende Mehrheitseignerin Rhön-Klinikum AG um die Frage der künftigen finanziellen Ausstattung des UKGM. Hintergrund ist, dass die Klinikbetreiberin im Juni eine Zukunftsvereinbarung für das Krankenhaus gekündigt hatte. Verdi fürchtet, dass damit auch wichtige Sicherheiten für die Beschäftigten auslaufen. Mitarbeiter des UKGM waren bereits im Juli und August in den Warnstreik getreten.
Der Vorsitzende der UKGM-Geschäftsführung, Gunther K. Weiß, mahnte am Sonntag: «Wir sollten uns anstelle eines Streiks gemeinsam auf unsere Stärken und Erfahrungen besinnen, um mit vereinten Kräften das UKGM erfolgreich aus dieser Krise zu führen.»
Streik in Gießen und Marburg: Notversorgung in der Uniklinik
Erstmeldung vom Freitag, 18. November, 18 Uhr: Gießen/Marburg – Am Universitätsklinikum Gießen und Marburg soll erneut gestreikt werden. Die Gewerkschaft Verdi hat die Angestellten an beiden Standorten am Dienstag (22. November) und Donnerstag (24. November) dazu aufgerufen, ganztägig die Arbeit niederzulegen. Die Arbeitnehmervertretung richtet harte Vorwürfe an den Betreiber des Klinikums.
Hintergrund des Streiks sei das Auslaufen wichtiger Sicherheiten für die Beschäftigten Ende des Jahres, teilte die Gewerkschaft mit. Dazu zähle die Übernahme der Azubis, der umfassende Kündigungsschutz sowie ein grundsätzliches Ausgliederungsverbot. „Der Konzern droht bei jeder Gelegenheit, im Falle einer Nicht-Einigung mit Ausgliederungen und Kündigungen“, sagte Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm.
Streik an der Uniklinik Gießen und Marburg: Versorgung deutlich eingeschränkt
Dies führe bei den Angestellten zu Furcht vor Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und mehr Stress in Folge von Personalabbau. Verdi zufolge werde hingegen mehr Personal benötigt, das aktuell an allen Stellen fehle. Der Betreiber des Uniklinikums Gießen und Marburg will sich am Montag (21. November) zu dem angekündigten Streik äußern, wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilte.
Im Rahmen der Streiks wird die Versorgung deutlich eingeschränkt sein. Der Gewerkschaft zufolge werden Operationen und Behandlungen ausfallen. Ein Sprecher des Klinikums sagte, dass eine Vereinbarung getroffen wurde, um die Notdienstversorgung aufrechtzuerhalten.
Uniklinik Gießen und Marburg: Streik und kein Ende in Sicht
In Marburg ist eine Streitkundgebung für Dienstag ab 9 Uhr vor dem Haupteingang auf den Lahnbergen geplant. In Gießen soll die Kundgebung am Donnerstag zur selben Uhrzeit vor dem Haupteingang Neubau stattfinden. Im Anschluss ziehen die Streikenden in einem Demonstrationszug zum Berliner Platz.
Immer wieder kommt es in dem Konflikt zu derartigen Aufrufen. Erst im August fanden Warnstreiks am Uniklinikum Gießen und Marburg statt. Ein Ende ist bislang nicht in Sicht. (vbu/dpa)