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Staatsanwaltschaft Gießen übernimmt Ermittlungen

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Von: Christoph Agel

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Die Polizei fragt, wem dieser Ford KA zwischen der Nacht auf den 22. Juli und dem 29. Juli am Teufelsee bei Weckesheim aufgefallen ist. © Red

Gießen (agl). Die Staatsanwaltschaft Gießen und das Polizeipräsidium Mittelhessen haben die Ermittlungen im Fall der getöteten Ayleen übernommen. Dazu ist die Sonderkommission (Soko) »Lacus« mit 30 Ermittlerinnen und Ermittlern gebildet worden, teilten die Behörden am Dienstag in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Das 14 Jahre alte Mädchen war am 21.

Juli in Gottenheim in Baden verschwunden, acht Tage später fand man ihre Leiche im Teufelsee bei Weckesheim in der Wetterau. Tatverdächtig ist ein 29 Jahre alter Mann aus Waldsolms im Lahn-Dill-Kreis. Bislang war für die Ermittlungen die Staatsanwaltschaft Freiburg zuständig.

Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger vergleicht die Soko-Größe mit dem Fall Johanna Bohnacker; auch damals habe die Soko aus 30 Ermittlern bestanden. Das achtjährige Mädchen war 1999 in Ranstadt-Bobenhausen entführt worden, ihre Leiche fand man im April 2000 nahe Alsfeld. Im Jahr 2017 wurde ein Verdächtiger festgenommen.

Staatsanwaltschaft und Polizei hatten am Dienstag weitere Neuigkeiten: Es geht um einen Ford KA, mit dem der Beschuldigte unterwegs gewesen sein soll und der auch Zeugen am Teufelsee aufgefallen sein könnte, zudem um die Funkzellenauswertung - und um die hohe Wahrscheinlichkeit, dass Ayleen in Hessen getötet worden ist. Auf die Frage, ob Fundort gleich Tatort ist, wollte sich Hauburger nicht näher äußern.

»Aufgrund der Auffindesituation und der Gesamtumstände ergab sich der Verdacht eines Gewaltverbrechens. Bereits am Vormittag des gleichen Tages konnte ein Tatverdächtiger im Bereich Friedrichsdorf durch Spezialeinheiten festgenommen werden«, blicken Staatsanwaltschaft und Polizei in ihrer Mitteilung noch einmal zurück.

Gegen den 29-jährigen wegen eines versuchten Sexualdelikts vorbestraften Beschuldigten sei Haftbefehl unter anderem wegen des dringenden Verdachts eines vorsätzlichen Tötungsdelikts ergangen. Er bestreite die Tat. »Der dringende Tatverdacht gründet sich vor allem auf Ergebnisse der Handy- und Funkzellendatenauswertungen sowie dem Auffinden von persönlichen Gegenständen der Verstorbenen in der Wohnung des Beschuldigten«, erläutert die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen hätten zudem Anhaltspunkte dafür ergeben, dass sich der Beschuldigte am Abend des 21. Juli - also an jenem Abend, an dem Ayleen verschwand, - im Bereich eines an der A 5 gelegenen Parkplatzes in Höhe Bruchsal Richtung Frankfurt aufgehalten haben könnte. Nach bisherigen Erkenntnissen habe der Mann am Tattag einen Ford KA benutzt. Staatsanwaltschaft und Polizei fragen, wer das Auto am Abend des 21. Juli im Bereich des Autobahnparkplatzes bei Bruchsal oder zwischen der Nacht auf den 22. und 29. Juli, am Teufelsee gesehen hat. Hinweise unter Telefon 0641/7006-6555.

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