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Sponsorenlauf für eine neue Orgel

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Von: Karola Schepp

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Was beim Sponsorenlauf geplant ist, stellen Kantor Christoph Koerber (r.), die beiden Pfarrer Michael Paul (mit Orgelpfeife in der Hand) und Matthias Weidenhagen sowie Klaus Busch (l.) vom Kirchenvorstand der Johanneskirche vor. © Oliver Schepp

Schon fast 100 000 Euro haben die Unterstützer des Projekts »HimmelHoch« für eine neue Orgel an der Johanneskirche sammeln können. Insgesamt müssen sie aber etwa die achtfache Summe aufbringen. Dabei soll nun am kommenden Wochenende ein Sponsorenlauf helfen.

Für die Orgel - fertig - los« heißt es am Sonntag im Seltersweg. Denn dann kommt mit einem Sponsorenlauf wortwörtlich Bewegung in die Aktion »HimmelHoch - eine neue Orgel für die Johanneskirche«. Was genau geplant ist, stellten nun Kantor Christoph Koerber, die beiden Pfarrer Michael Paul und Matthias Weidenhagen sowie Klaus Busch, der Vorsitzende des Kirchenvorstands an der Johanneskirche, gemeinsam vor.

Die evangelische Johannesgemeinde und die evangelische Gesamtkirchengemeinde Gießen laden gemeinsam zum Sponsorenlauf ein. Auftakt ist am Sonntag, 7. Mai, ab 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der Johanneskirche unter dem Motto »Lauf!«. Der Startschuss fällt dann um 11.30 Uhr im Seltersweg an der Ecke Goethestraße. Geplant ist ein Rundkurs mitten durch das Herz der Fußgängerzone zwischen Goethestraße und CityCenter. Rund 400 Meter Strecke werden abgesteckt. Bis 14 Uhr kann laufen, wer auch immer mag - oder einfach jemanden in seinem Namen für den guten Zweck starten lassen. Dazu sucht er oder sie sich möglichst viele Sponsoren aus dem Familien-, Freundes- oder Kollegenkreis, die bereit sind, pro gelaufene Runde einen vorher festgelegten Geldbetrag zugunsten der neuen Orgel zu spenden. Und auch an Eltern oder Großeltern, die den sportlichen Ehrgeiz ihrer Kinder und Enkel über- oder unterschätzen, ist gedacht: ein Maximal- oder Fixbetrag kann bestimmt werden.

Wichtig ist den Organisatoren, dass dabei der Spaß im Vordergrund steht. Es können beliebig viele Runden gelaufen, gegangen, gejoggt oder im Rollstuhl gefahren werden. Entlang der Strecke werden Getränke und Erfrischungen gereicht. Umkleiden kann man sich in der Johanneskirche, wo auch Wertgegenstände unter Aufsicht aufbewahrt werden. An der Johanneskirche gibt es zudem den beliebten Orgelwein im Ausschank sowie Grillwürstchen.

Die Idee zur Aktion »HimmelHoch« entstand bereits 2020, angestoßen durch den Kantor der Johanneskirche, Christoph Koerber. Auslöser war der Zustand der bestehenden Orgel in der Johanneskirche. Sie ist Baujahr 1968, deutlich hörbar in die Jahre gekommen und weist erhebliche technische Mängel auf: Register fehlen oder lassen sich nicht mehr einschalten, es quietscht und knarrt, Aluzüge zwischen Manual und Pfeifen reagieren erst mit Verzögerung, Plastikteile sind porös geworden. Auch die Elektrik entspricht nicht mehr heutigen Sicherheitsbestimmungen. Und künstlerisch genügt das Instrument den Anforderungen schon lange nicht mehr. Eine bloße Instandsetzung oder Renovierung wäre dabei weder wirtschaftlich noch musikalisch sinnvoll. Nur eine neue Orgel kann helfen, wofür allerdings rund 800 000 Euro oder sogar noch mehr fällig sind. Und der größte Teil davon muss von der Gemeinde durch Sponsoren und private Spender aufgebracht werden.

Konzerte, Socken und Orgelwein

»HimmelHoch« soll dabei helfen, zumal die Johanneskirche mit ihrer Orgel ein wichtger Ort für die Gießener Musikkultur ist. Dabei wissen die Organisatoren, dass es die aktuelle wirtschaftliche und politische Krisenlage Spendensammlern nicht gerade leicht macht. Zudem wurden in den letzten Jahren auch schon für andere aufwendige Sanierungs- und Umbaumaßnahmen an der Kirche große Summen aufgebracht: Der Innenraum inklusive Altarraum wurde 2016 saniert, 2020 wurde an der Seite des Gotteshauses eine Rampe für Barrierefreiheit errichtet. In Kürze steht die Sanierung der Treppenstufen vor dem Portal an.

Seit dem offiziellen Start der Aktion »HimmelHoch« für die neue Orgel im September 2021 gab es bereits zahlreiche Benefizkonzerte. Die bekannte Jazzorganistin Barbara Dennerlein trat auf, und das Main-Barock-Orchester stimmte mit der Kantorei der Johanneskirche und Gesangssolisten Händels Oratorium »Der Messias« an. Zudem wurden zwei Konzertreihen ins Leben gerufen, die gut ankommen: »HimmelHoch frizzante«, welche einmal monatlich mittwochs Musik unterschiedlichster Genres zu Gehör bringt (am 10. Mai mit Martin Gärtner), sowie »Mein Lieblingsstück«, bei der einmal monatlich samstags verschiedene Organisten bekannte und weniger bekannte Orgelsolostücke vorstellen.

Auch der Verkauf von Orgelwein vom rheinhessischen Weingut Schmitt (Wallertheim) kommt gut an. Er wird bei Konzerten und Veranstaltungen angeboten und ist auch im Kirchenladen am Kirchenplatz erhältlich. Zudem finden selbst gestrickte Orgelsocken in verschiedenen Größen viele Liebhaber.

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Postkarte_030523_4c © Red

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