Sonde vermisst kosmische Strahlung

Gießen (pm/seg). Es sind besondere Daten, die ein orangefarbener Kasten mit dem Logo der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) Ende November aus der Stratosphäre mitgebracht hat. Forschende und Studierende unter der Leitung von Hans-Georg Zaunick vom II. Physikalischen Institut konnten mit der auf den Namen »STRATO-II« getauften Sonde unter anderem ein Profil der kosmischen Strahlung in den unterschiedlichen Atmosphärenschichten erstellen.
Auf Youtube ist derweil ein rund dreieinhalbstündiges Video zu sehen, das den Flug vom Start bis zur Landung zeigt: Vom Campusbereich Seltersberg über die schneebedeckten Dächer der Stadt durch die Wolkendecke bis auf knapp 35 Kilometern Höhe.
Sonde »STRATO-II« in Bayern gelandet
Die Sonde war am 19. November zunächst unter den Augen von rund 30 Personen um 11.36 Uhr gestartet. Während der gesamten Flugzeit wurden dabei Telemetriedaten über mehrere Kommunikationsbänder empfangen. Der Ballon stieg schließlich auf eine maximale Höhe von 34 800 Metern auf, bevor seine Hülle unter dem niedrigen Umgebungsdruck in der Stratosphäre von nur sechs Millibar platzte und die Sonde mit den Experimenten zurück zur Erde fiel. Die Landung, die ursprünglich in der Nähe von Coburg in Franken prognostiziert wurde, fand tatsächlich etwas weiter östlich an der thüringisch-bayerischen Grenze statt. Ein GPS-Tracker teilte schließlich die Landekoordinaten mit, sodass ein in der Gegend beheimateter Funkamateur die Sonde einsammeln und wieder nach Gießen zurückschicken konnte.
Den Flugverlauf des Stratosphärenballons kann man im Internet unter www.aprs.fi mit dem Rufzeichen DN5FCG nachvollziehen (Spurlänge auf sechs Stunden erhöhen). Und auf Youtube findet man eine Videoaufnahme des Fluges: youtu.be/iRDfvfl2vuo.