Seit 20 Jahren »Gutes tun«

Die Margarete-und-Alfred-Schulz-Stiftung feiert ihr 20-jähriges Bestehen und blickt im Geburtstagsjahr auf ihre wichtigsten Projekte zurück. Der ehrenamtliche Vorstand konnte in 16 Jahren fast eine halbe Million Euro an Vereine ausschütten - ganz im Sinne des Gründers.
Ob 30 000 Euro für einen Kühlwagen der Gießener Tafel, 10 000 Euro für ein Schulprojekt zum Thema »seelische Gesundheit von Modus Vivendi« oder 5000 Euro für eine Sommerwoche für alleinerziehende Mütter: Die Margarete-und-Alfred-Schulz-Stiftung leistet finanzielle, aber auch beratende Unterstützung, wo sie benötigt wird. Seit 20 Jahren gibt es die Schulz-Stiftung nun schon, die sich »Kinder-, Jugend und Altenhilfe« in und um Gießen auf die Fahne geschrieben hat.
Möglichst nachhaltig wirken
Die Hilfe der Schulz-Stiftung soll aber immer auch eine nachhaltige sein - ganz wie es ihr Gründer Alfred Schulz vorsah. Denn wer einmal gefördert wurde, kann auch erneut einen Antrag stellen, sofern ein Bedarfsfall vorliegt. »Uns geht es darum, eine Kontinuität, etwa bei der Arbeit förderungsfähiger Vereine, zu sichern«, beschreibt Geschäftsführerin Beate Schott.
Dabei dürfe es aber nicht darum gehen, staatliche Förderungen zu ersetzen. Daher gibt es auch eine beratende Funktion der Stiftung, denn sie informiert Hilfesuchende, welche staatlichen Fördermöglichkeiten es für sie gibt. Auch Spender werden unterstützt: Beträge, die an förderfähige Vereine gerichtet sind, werden von der Stiftung aufgerundet. »Wir erhalten seit Jahren einen festen Spendenbetrag, der jährlich an die Tafel geht. Den stocken wir gerne großzügig auf«, berichtet Schott.
Für zwielichtige Machenschaften gäbe es da keine Möglichkeiten. Die Stiftung unterliege den gesetzlichen Verpflichtungen nach den Grundsätzen der Gemeinnützigkeit. Spenden sollen in voller Höhe an die Empfänger ausgezahlt werden. 465 000 Euro sollen seit 2006 zusammengekommen und ausgeschüttet worden sein.
Die Tätigkeit des Vorstandes werde neben dem Finanzamt auch von der Stiftungsaufsicht des Regierungspräsidiums Gießen überwacht. Das ehrenamtliche und interdisziplinäre Team der Schulz-Stiftung besteht neben Beate Schott aus dem weiteren Vorstand. Jedes Mitglied dort hat seinen Zuständigkeitsbereich. Ganz nach dem Willen von Alfred Schulz, der die Bereiche in »Gesundheit, Recht, Wirtschaft und Soziales« aufgeteilt hat. Vier Bereiche, vier Köpfe also: Ulrike Büger ist die erste Vorsitzende, ihr Stellvertreter ist Dr. Herwig Gross. Klaus Richard Arnold ist der Mann für die Finanzen. Die Vier schätzen die Diskussionskultur im Vorstand und die freundschaftliche Zusammenarbeit der letzten 20 Jahre. Schott ist genau wie Herbert Mack überzeugt: »Alfred Schulz wäre stolz auf uns« und nennt Highlights, warum das wohl so sein könnte.
In drei Dekaden viel bewirkt
Ein Benefizkonzert von 2006 brachte etwa einen Reinerlös von 10 000 Euro. 2007 gab es die erste Zahngoldspendenaktion, deren vierte Auflage in diesem Jahr stattfand. 2010 hat die Stiftung der Stadt Gießen einen Sportpark gespendet, den auch soziale Einrichtungen verwenden können, bei Bedarf auch mit einem Trainer. 2016 holte die Stiftung auch verstärkt die lokale Presse ins Boot. »Bürgerengagement fördern« war das Ziel, die Schulzstiftung verdoppelte die Spendensumme von Bürgern, die zum Spenden für Vereine über die Gießener Zeitungen aufgerufen wurden. 2017 konnte ein geerbtes Haus zu Wohnraum für Menschen mit psychischen Erkrankungen umgebaut werden.
Zum Geburtstag möchte sich der Vorstand bei allen Spendern und Förderprojekten bedanken. Durch sie habe die Schulz-Stiftung stetig wachsen können und sei zu »einem stabilen und verlässlichen Partner für regionale Vereine« geworden.
Alfred Schulz gründete seine Stiftung 2002 mit Unterstützung von seinem Freund Herbert Mack. Damals gab das Regierungspräsidium Gießen am 23. Oktober seine Genehmigung für die Stiftung. Schulz war bis zum Ende seiner beruflichen Laufbahn viele Jahre lang Bankdirektor der heutigen Volksbank Mittelhessen. Mack war wie Schulz ehemaliges Vorstandsmitglied des Geldhauses. Ihre Position ermöglichte es ihnen, der Gesellschaft etwas zurück zu geben.
Laut dem heutigen Stiftungsvorstand soll es Schulz ein großes Anliegen gewesen sein, »Gutes zu tun«, aber möglichst nachhaltig. Nachdem Schulz im Mai 2004 im Alter von 84 Jahren starb, soll sein Anliegen zum Leitsatz für den Vorstand geworden sein. Seit 2006 fördert die Stiftung daher die Arbeit von Vereinen und Projekten. zy