Seid mutig und stark!
Eine Freundin hat mir eine Postkarte geschickt. Blau war die, mit einem stilisierten Kopf und einer Gedankenblase: »Angst beginnt im Kopf. Mut auch.« In gemalten Buchstaben stand das da. Ich habe die Karte an den Kühlschrank gehängt. So sehe ich sie jeden Tag. Angst und Mut. Zwei wichtige Emotionen, die uns im Leben begleiten.
Zur Angst fallen mir, und Ihnen vielleicht auch, direkt einige Situationen ein. Angst, damals als Kind, vor Gespenstern, Dunkelheit und dem Mathetest. Angst, verknüpft mit der aktuellen Zeit: Steigende Preise, Inflation. Krieg nah in Europa. Hunger, Erd- beben, Waldbrände. Die Pandemie ist auch noch nicht ganz vorüber.
Angst hat ganz reale Gründe. Und zugleich stimmt auch, was die Postkarte sagt: Angst beginnt im Kopf. Bei mir und bei dem, was ich aus einer Situation zu machen versuche. Beim Mutigsein hilft mir auch der Glaube. Die feste Hoffnung und Zuversicht, dass ich nicht alleine bin. Dass Gott mir neuen Mut schenkt, neue Kraft. Dass Gott mich trägt und behütet, gerade in Angst. Die Bibel erzählt uns von Menschen, die das Gefühl von Angst gut kannten. Die sich aber auch von Gott haben ermutigen lassen.
Zum Beispiel Josua mit diesen Worten: Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der HERR, dein Gott, stehe dir bei, wohin du auch gehst. (Jos 1,9) Mir tun diese Worte gut. Sie sagen nicht: Es gibt keine Angst. Sondern: In deiner Angst bist du nicht alleine. Es gibt etwas, das immer größer ist als deine Angst, und das ist Gott. Gott geht mit uns. Begleitet uns, wenn wir in Ängsten sind. Ist bei uns, wenn wir mutig losgehen. Egal ob in kleinen oder großen Schritten.
Mut beginnt im Kopf. Bei mir und bei dem, was ich aus einer Situation zu machen versuche. Im Vertrauen auf Gott können wir es wagen: losgehen, mit gutem Mut und ohne Angst.
Carina Louise Schmidt-Marburger, Pfarrerin Ev. Gesamtkirchengemeinde Wetterfeld, Ober-Bessingen, Röthges und Münster.