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Sechs Stunden Spaß bei Narren-Kreuzfahrt

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Von: Barbara Czernek

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Die Garden der Karnevalfreunde Allendorf mit dem Sitzungspräsidenten Bernhard Lefévre. © Barbara Czernek

Gießen-Allendorf (bac). »Leinen los« hieß es für das Narrenschiff der MS Monte Scherbelino der Karnevalfreunde Allendorf (KFA) am Samstagabend im Bürgerhaus in Allendorf. Mit rund 550 Gästen war die Prunksitzung der Karnevalfreunde restlos ausverkauft. Unter dem Motto »Heute gibt’s Hopfensaft und Vino auf der Monte Scherbelino« schipperte das Traumschiff der guten Laune unter der brillanten Leitung von Bernhard Lefévre von einem Höhepunkt zum anderen.

Knapp sechs Stunden später endete die Fahrt an der Sektbar.

Rund 160 Akteure gestalteten den Abend; unterstützt wurden die Allendorfer durch befreundete Karnevalsvereine und -gruppen aus Heuchelheim, Großen-Linden und auch Burkhardsfelden, die ihre Tanzgruppen und Showacts auf die närrische Reise schickten. Die ganze Prunksitzung lief ab wie am Schnürchen, dank der guten Vorbereitung des gesamten Teams, dass enorm viel Energie in die Planung dieser Kampagne gelegt hatte. Das Bühnenbild, die Technik, die abwechslungsreiche Programmfolge: Alles passte zusammen. 15 unterschiedlichste Acts umfasste das energiegeladene Programm.

Wie gut der KFA die Corona-Zeit überstanden hat, stellten die verschiedenen Tanzgruppen und Akteure des Vereins anschaulich unter Beweis. Alle zeigten sich in Bestform. Der ganze Saal nahm die gute Laune von der Bühne begierig und ausgehungert nach der langen faschingslosen Zeit auf. Mehr als einmal formierten sich spontan Polonaisen durch den großen Saal.

Geheimnisse aus dem Stadtteil

Großen Anteil daran hatten die verschiedenen Gesangsbeträge, die meist von eigenen Mitgliedern bestritten wurden. So ließen es sich der Vorsitzende Tobias Böcher und der Sitzungspräsident Lefévre nicht nehmen, um gemeinsam mit Anne Weisel und Christof Briegel als »No Names« dem Publikum ordentlich etliche Stimmungshits um die Ohren zu hauen, wie dies anschließend auch die Gruppen GOW (Gruppe ohne Weibsleut) und Aandorfer Domspatzen taten, die traditionell die Veranstaltung beendeten.

Die eigene Kapelle unter der Leitung von Carsten Enders hatte auch einen großen Anteil daran. Denn sie intonierte punktgenau die passenden Lieder, die zwar wie »Layla« nicht immer politisch korrekt waren, aber vom Gros der Publikums begeistert aufgenommen wurden. Auch funktionierten die Karnevalsklassiker wie »Mer losse d’r Dom in Kölle« oder »Jetzt trink’n ma noch a Flascherl Wein« wie eh und je.

Für einen närrisch-politischen Überblick sorgte Sebastian Römer, der als Schwätzer seinen Weg vom Seltersweg nach Allendorf gefunden hatte. Er gab sein Debüt als Büttenredner. Für närrische Einblicke in das Dorfgeschehen sorgte Elmar »Pele« Klee als Deichgraf, der so manches Geheimnis aus dem Gießener Stadtteil ausplauderte.

Ein Männerballett ist bei einer solchen Sitzung ein Muss. Von cool bis rockig zeigten sich die Mitglieder der »Elefantenfüße«, die so gar nicht tollpatschig auf der Bühne herumtänzelten, aber mit Engagement und rasanten Kostümwechsel das Publikum begeisterten. Als Lohn und Dank erhielten die Akteure die selbst gegossenen Faschingsorden, und das ist für einen echten Faschingsnarr das Größte. Das ist Ansporn, im kommenden Jahr wieder dabei zu sein. Denn für echte Narren ist es an Aschermittwoch noch lange nicht vorbei.

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Männerballett - mal ganz anderes mit der Gruppe Elefantenfüße. © Barbara Czernek

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