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Schafwolle für besseres Pflanzenwachstum

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Von: Jens Riedel

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Lisa Karl hat herausgefunden, dass Gemüse besser wächst, wenn man Schafwolle als Dünger nutzt. © Red

Gießen (pm/jri). »Mach Ideen groß!«: Unter diesem Motto richteten die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) den »Jugend forscht«-Regionalwettbewerb Hessen Mitte aus. Wettbewerbsleiter Mathias Burk (Lollar) lobte: »Es war ein sehr lebendiger Wettbewerb. Ein solch vielfältiges und umfangreiches Programm wird nicht bei vielen Regionalwettbewerben geboten.

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Zunächst präsentierten 45 Jungforscherinnen und Jungforscher ihre Projekte aus den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik/Informatik, Physik und Technik vor einer 28-köpfigen Jury.

Insgesamt wurden aus Mittelhessen zehn Projekte - davon vier in der Sparte »Schüler experimentieren« und sechs in der Sparte »Jugend forscht«- mit einem Regionalsieg prämiert.

Langzeitdünger aus der Natur

Zwei Gießener Schülern treten Ende März auf dem Landeswettbewerb in Darmstadt für die Region Mittelhessen an: Dies sind Lisa Karl (Liebigschule) mit ihrem Projekt »Schafwolle für ein besseres Pflanzenwachstum« und Moritz Schulz (Gesamtschule Gießen Ost) mit dem Projekt »Windtunnel«.

Lisa Karl hat sich mit Einsatzmöglichkeiten heimischer Schafwolle (die normalerweise überwiegend als Abfallprodukt entsorgt wird) im Garten und in der Landwirtschaft beschäftigt. Anhand von Versuchsreihen mit Radieschen konnte sie zeigen, dass durch die Einarbeitung von Schafwolle in den Boden das Wachstum von Radieschen messbar verbessert wird. Sie fand außerdem heraus, dass die Wolle die Wasserverfügbarkeit und Bodenstruktur verbessert und den Pflanzen als natürlicher Langzeitdünger dient.

Moritz Schulz ist Gleitschirmflieger und interessiert sich aufgrund dieses Hobbys für Windverhältnisse und Strömungsabrisse. Um das Phänomen des Strömungsabrisses besser verstehen und die Vorgänge veranschaulichen zu können, hat er einen eigenen Windtunnel entwickelt. Ihm ist es gelungen einen Prototyp zu bauen, mit dessen Hilfe er einen gleichmäßigen, laminaren Luftstrom erzeugen und diesen mithilfe von Nebel sichtbar machen kann. So lassen sich im Luftstrom platzierte Objekte auf ihre Aerodynamik testen und verschiedene Effekte untersuchen.

Nun werden Karl und Schulz also als Regionalsieger beim Landesentscheid antreten.

Die mittelhessische Veranstaltung in Gießen fand mit Unterstützung der Firmen Bender GmbH & Co. KG (Grünberg), Feig Electronic GmbH (Weilburg) und Schunk Group (Heuchelheim) sowie des Regionalmanagements Mittelhessen und der Stadtwerke Gießen statt. Gastgeber war in diesem Jahr Prof. Kai-Thomas Brinkmann vom II. Physikalischen Institut der JLU. Auch Prof. Martin Kramer, Vizepräsident für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der JLU, schaute sich die Forschungsarbeiten und Experimente an und kam mit den forschungsinteressierten Schülerinnen und Schülern ins Gespräch.

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