Rund um die Erde geradelt

Gießen (pm). Es gibt ihn noch: den Weltumradler, der um die Welt auch wirklich radelt. Der Erlanger Peter Smolka erlebt durch sein Prinzip »Nicht aufgeben, nicht umsteigen - im Sattel bleiben!« auch die schwierigen Momente einer jahrelangen Radtour um den Globus: eisige Kälte in Russland, extreme Hitze in Mittelamerika und Afrika, frustrierenden Gegensturm in der monotonen Steppe Kasachstans, gleichermaßen frustrierende Visumprobleme, die ihn vor der chinesischen Grenze vier Wochen lang festsetzen.
Am 1. März in der Kongresshalle
Doch die angenehmen Erlebnisse überwiegen bei einem solchen Abenteuer, von denen Peter Smolka in seinem reich bebilderten Reportage-Vortrag »Rad ab - 88 000 km, vier Jahre mit dem Rad um die Welt« berichtet. Am Mittwoch, 1. März, 20 Uhr, ist er damit und großer Leinwand in der Kongresshalle zu Gast. Karten gibt es im Vorverkauf im Haus der Karten und in der Geschäftsstelle der Gießener Allgemeinen (Marburger Straße 20) sowie als Onlineticket unter www.michael-fleck.de sowie an der Abendkasse.
Als langsam Reisender ist Peter Smolka immer ganz nah an den Menschen und an der Natur. Er nimmt Indien intensiv mit der Nase auf, Südostasien mit dem Gaumen, genießt die Freiheit in der Weite Kanadas. Und besonders überrascht ist er von der Warmherzigkeit der Menschen in Mexiko und Kolumbien, ausgerechnet in den Ländern, die sonst eher wegen der Drogenkriminalität Schlagzeilen machen.
68 Länder mit dem Rad durchquert
Allerdings macht der Erlanger in Amerika auch die beiden dunkelsten Erfahrungen seines langen Radreiselebens. In Nicaragua überfallen ihn zwei Männern mit einer Machete, und in Argentinien wird ihm drei Jahre nach dem Start zu dieser Tour das Fahrrad gestohlen.
Da Flüge über die Ozeane ein Bruch im Reisetempo wären, wählt Smolka den Seeweg und erfährt so auf wochenlangen Reisen über Pazifik und Atlantik viel über das Leben auf modernen Containerschiffen. Nach der Durchquerung ganz Afrikas von Kapstadt bis nach Kairo kehrt er über den Bosporus nach Europa zurück. Nach 88 000 geradelten Kilometern durch 68 Länder kommt er viereinhalb Jahre nach dem Aufbruch wieder in Erlangen an. Am Ende kann er stolz sagen: »Ich bin um die Erde geradelt - ehrlich!«