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Unbeaufsichtigter Kampfhund verängstigt Bahnreisende – Besitzerin schläft und bekommt „gar nichts“ mit

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In einem Zug nach Gießen ist am Montagabend ein Hund ohne Maulkorb, Leine und Frauchen unterwegs. Die Polizei wird alarmiert.

Gießen - Ein Kampfhund, der unbeaufsichtigt sowie ohne Maulkorb und Leine durch eine Bahn lief, hat am späten Montagabend (5. September) in Gießen einen Polizeieinsatz ausgelöst. Mehrere Reisende, die mit der Regionalbahn Richtung Universitätsstadt unterwegs waren, hätten sich durch das Tier bedroht gefühlt, teilte die Bundespolizei in Kassel mit.

Die 33 Jahre alte Hundebesitzerin habe von der Aufregung „gar nichts“ mitbekommen. Sie habe während der Zugfahrt geschlafen, so die Schilderungen. Eine Zugbegleiterin alarmierte wegen des frei laufenden Hundes schließlich die Bundespolizei und als der Zug am Bahnhof Gießen ankam, wartete dort bereits eine Polizeistreife.

Bahnhof Gießen: 33-Jährige weigert sich, Kampfhund anzuleinen

Am Gleis ging der Ärger weiter. Die Halterin weigerte sich laut Polizei, den Hund anzuleinen und ihm einen Maulkorb anzulegen. Außerdem soll sie die Beamten beleidigt und später auf der Wache einer Polizistin mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben. Ein Polizist legte schließlich dem Hund Maulkorb und Leine an.

Ärger am Bahnhof Gießen: Die Bundespolizei hat hier am Montagabend (5. September) eine 33-Jährige mit ihrem Hund aufgegriffen.
Ärger am Bahnhof Gießen: Die Bundespolizei hat hier am Montagabend (5. September) eine 33-Jährige mit ihrem Hund aufgegriffen. © Boris Roessler/dpa

Der Kampfhund habe auf der Liste der gefährlichen Hunderassen gestanden, teilte die Bundespolizei mit. Nähere Angaben zu dem Tier machte sie zunächst nicht. Angriffe oder gar Verletzungen durch den frei laufenden Hund gab es offenbar nicht. Für Rückfragen war die Polizei-Pressestelle telefonisch nicht zu erreichen.

Ärger am Bahnhof Gießen: Hundehalterin war alkoholisiert

Die Hundehalterin kam aufgrund ihrer schlechten psychischen Verfassung in eine Klinik. Sie war zudem laut Polizei stark alkoholisiert. Eine Atemalkoholkontrolle habe einen Wert von 1,91 Promille ergeben. Die Polizistin, die von ihr geschlagen worden sein soll, wurde nicht schwerer verletzt und konnte ihren Dienst fortsetzen.

Die Bundespolizei in Kassel hat Ermittlungen zu dem Fall aufgenommen. Gegen die 33-jährige Beschuldigte gibt es ein Strafverfahren. Ihr wird unter anderem ein tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Wer Angaben zu den Vorkommnissen in der Bahn nach Gießen machen kann, kann sich unter Tel. 0561-816160 an die Ermittler wenden. (red/ag)

Die Bundespolizei ist verantwortlich für die Sicherheit an den Bahnhöfen. Die nächste Bundespolizeiinspektion befindet sich in Kassel, auch in Gießen gibt es aber ein Revier. Einsätze haben die Beamten hier aus den verschiedensten Gründen. Oft bekommen sie es aber mit Randalierern zu tun – wie im Frühjahr als ein Mann am Bahnhof Gießen einen E-Roller zu Waffe umfunktionierte.

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