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Politikverbot für Frauen?

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Gießen (pm). Unter dem Titel »Politikverbot für Frauen?« berichtet am Donnerstag, 16. März, der frühere Stadtarchivar Dr. Ludwig Brake über Frauen in Gießener Vereinen des 19. Jahrhunderts. Sein Vortrag beginnt um 18 Uhr im Netanya-Saal des Alten Schlosses.

Für Frauen war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jegliche politische Betätigung und die Mitgliedschaft in Vereinen verboten. Sie hatten nichts zu sagen und konnten erst ab dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts überhaupt an Vereinsmitgliedschaften oder an politische Betätigung denken. Überdies waren Frauen in jeder Beziehung finanziell, rechtlich und ökonomisch von Männern abhängig. Solche oder ähnlich auf allgemeine Gültigkeit zielende Aussagen tauchen immer wieder auch in wissenschaftlichen Abhandlungen auf. Einer Überprüfung auf lokaler Ebene hält dies oft nicht stand. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich für die oberhessische Kleinstadt Gießen genügend Indizien finden, die eher das Gegenteil vermuten lassen. Frauen hatten zwar kein Wahlrecht; und sie waren auch für politische Gremien nicht wählbar. Dennoch wirkten sie informell wesentlich auf verschiedenen Politikfeldern mit. In dem Vortrag zeigt der ehemalige Stadtarchivar, Dr. Ludwig Brake, auf Einladung des Oberhessischen Museums, dass Beispiele aus Gießener Vereinen und Frauenorganisationen dies belegen.

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