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Planbare Karriere-Wege

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Von: Sebastian Schmidt

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Gießen (seg). Ein Thema der letzten Hochschulrektorenkonferenz war das Wissenschaftszeitvertragsgesetz. Das hat der Präsident der Justus-Liebig-Universität (JLU), Joybrato Mukherjee, dem Senat der Hochschule diesen Mittwoch berichtet. Ende Mai sind die Ergebnisse der Evaluation der Auswirkungen des 2015/2016 novellierten Gesetzes veröffentlicht worden.

Nun werde es eine Reihe von Veranstaltungen zu diesem Thema geben, sagte Mukherjee und nannte die Stichworte: »planbare, berechenbare Karriere-Wege«. Der JLU-Präsident hob dabei hervor, dass die Universität schon länger Mindestvertragslaufzeiten festgeschrieben habe.

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Erst vor Kurzem hat ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der JLU in einem Interview mit dieser Zeitung jedoch unberechenbare Vertragsverlängerungen kritisiert, und ebenfalls angekreidet, dass an der JLU angestrebte Vertragslaufzeiten wegen der Haushaltslage an den Fachbereichen nicht immer eingehalten werden.

Zwei andere Themen, über die Mukherjee dem Senat Bericht erstattete, sind das Ergebnis eines Jour fixe mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA): Uni-Sex-Toiletten und kostenlose Menstruationsprodukte auf den Hochschul-WCs. Der JLU-Präsident erklärte, dass bei den Uni-Sex-Toiletten baurechtliche Vorschriften zu beachten seien. »Wir beschäftigen uns aber intensiv mit diesem Thema.« Bei der Forderung nach kostenlosen Menstruationsprodukten scheint eine Umsetzung greifbarer. Die JLU habe bereits »eine rechtliche Einordnung vornehmen lassen«, um das Projekt mit dem AStA umzusetzen. Mukherjee ist deswegen zuversichtlich, »dass wir eine zeitnahe Lösung finden«. Die Stadt Gießen ist da schon einen Schritt weiter: Seit dem 1. Juni läuft ein Pilotprojekt, bei dem auf allen öffentlichen Toiletten im Rathaus, dem neuen Jugendamt und dem Standesamt Menstruationsprodukte kostenlos in Spendern zur Verfügung gestellt werden.

Eine Senatorin befragte Mukherjee noch zum aktuellen Stand der Gespräche mit dem Asklepios-Konzern. Das Unternehmen hatte Anfang Mai eine Einigung mit dem Land Hessen über die in Aussicht gestellten millionenschweren Investitionen in das Universitätsklinikum Gießen und Marburg infrage gestellt. »Es gibt noch weiteren Klärungsbedarf«, sagte Mukherjee nun, aber man habe sich aufeinander zubewegt. Wegen der Vertraulichkeit der Verhandlung, und weil er nicht für zusätzliche »Irritationen« sorgen möchte, wollte sich der Uni-Präsident vor dem Senat nicht weiter zu diesem Thema äußern. Er sei der Landesregierung jedoch »sehr dankbar«, dass die Gespräche als gemeinsame Interessenvertretung von Land und Hochschule vorangetrieben würden.

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