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Peter Gast erhält Landesehrenbrief

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Von: Kays Al-Khanak

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Landrätin Anita Schneider zeichnet Peter Gast aus. © Kays Al-Khanak

Gießen (khn). Man wüsste gerne, wie Peter Gast im Gerichtssaal war - als Oberstaatsanwalt vermutlich kein Lautsprecher, aber ein Mann, dessen Wort umso mehr Gewicht hatte. So jedenfalls erlebt man den 75 Jahre alten Juristen im Verein Kriminalprävention Gießen, in dem er einer der zwei stellvertretenden Vorsitzenden ist. Nun ist der viele Jahre in Gießen bei der Staatsanwaltschaft tätige Gast mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet worden.

Im Rahmen einer Vorstandssitzung in Heuchelheim ehrte Landrätin Anita Schneider ihn für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement.

Der Verein für Kriminalprävention ist einer, der manchmal unter dem Radar fliegt - zu Unrecht. Denn seine Arbeit ist wichtig. Es geht dort um Prävention, um Aufklärung, zum Beispiel in Kitas, Schulen oder bei Seniorinnen und Senioren. Beraten werden auch Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst. Dort lernen sie Einrichtungen kennen, in denen es um Gewaltprävention geht: Wildwasser, die Arbeitsgruppe Gewalttäter an Schulen der Kriminaldirektion oder die Jugendämter. Langfristig sollen durch die Sensibilisierung Straftaten verhindert werden.

Doch wie bei vielen anderen Vereinen auch werden beim Gießener Verein Ehrenamtler gesucht, die sich langfristig engagieren. Und sie werden gebraucht, betont Schneider. Nicht alles könne per Gesetz geregelt werden. Es sei vielmehr wichtig, die unterschiedlichen Gründe zu beleuchten, warum es zu Straftaten kommt. Gefragt seien deshalb viele gesellschaftlichen Kräfte.

Seit der Gründung im Jahr 1992 ist Gast Mitglied im Verein Kriminalprävention Gießen. Seit 2008 engagiert er sich als stellvertretender Vorsitzender; zwischen 2015 und 2022 übernahm er die kommissarische Schriftführung im Verein. »Ich bin froh, Teil eines kommunikativen Vorstands zu sein, in dem eine so tolle menschliche Atmosphäre herrscht«, sagt Gast. »Das trägt einen, denn ansonsten würde man das nicht so lange machen.« Und er verspricht: »Ich bleibe am Ball, solange ich die Kraft dazu habe.«

Im Verein engagiert sind Ehemalige und Aktive aus Schule, Medizin, Ausländerbeirat, Polizei und Justizdienst. Gast war 2012 in den Ruhestand gegangen. Sein letzter Posten war der des leitenden Oberstaatsanwalts in Fulda. Der damalige Justizminister Jörg-Uwe Hahn sagte über Gast damals, er habe »mit großem Engagement und kompetenter Hand« die Behörde vorbildlich geleitet. Verabschiedet werde ein »hochqualifizierter und profilierter Behördenleiter der Justiz«. Geboren wurde Gast 1947 in Seligenstadt. Nach dem Abitur begann er 1968 das Jurastudium in Gießen.

Als Staatsanwalt tätig war er zunächste in Frankfurt und Gießen. Von 1989 bis 1991 war er an die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt abgeordnet. Zum Oberstaatsanwalt ernannt wurde Gast 1991. Später war er für die Staatsanwaltschaften Marburg und erneut Gießen tätig, bevor er 2008 nach Fulda wechselte. Heute lebt Gast in Heuchelheim, und dort ehrt ihn Landrätin Schneider auch für dessen »Lebensleistung im Ehrenamt«.

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