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Parkplatzverlust in Gießen soll sich „in Grenzen“ halten – Diskussion geht weiter

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Von: Burkhard Möller

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In Gießen wird der Verlust von Parkplätzen diskutiert. Nach Angaben der Stadt Gießen hält sich der Parkplatzverlust jedoch in engen Grenzen.

Gießen – Wer seit Jahresbeginn die verkehrspolitische Debatte um die diversen Maßnahmen der Stadt Gießen in den sozialen Medien und auf den Leserbriefseiten verfolgt hatte, konnte den Eindruck gewinnen, dass es einen massiven Verlust an öffentlichen Parkplätzen im Innenstadtbereich in und außerhalb des Anlagenrings gegeben hat.

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Auf dem verkehrsberuhigten Lindenplatz duldet die Stadt seit einigen Monaten eigentlich keine Autos mehr. © Oliver Schepp

Parkraumverlust in Gießen hält sich in engen Grenzen

Laut Bürgermeister und Verkehrsdezernent Alexander Wright (Grüne), der Fragen von CDU-Stadtverbandschef Frederik Bouffier beantwortet hat, hält sich der Parkplatzschwund aber arg in Grenzen. Von den zusammen gut 2900 Parkplätzen im öffentlichen Straßenraum sind laut Wright seit der Kommunalwahl Mitte März 2021 insgesamt 174 Parkplätze der Nutzung durch alle Autofahrer entzogen worden. Davon sind die meisten allerdings nicht ersatzlos weggefallen, sondern in Anwohnerparkplätze umgewandelt worden. Dies gilt für die Neuen Bäue und den Kanzleiberg, wo im vergangenen Herbst eine Fahrradzone ausgewiesen wurde sowie in der neuen Anwohnerparkzone VI rund um die Roonstraße.

Zudem wurde dort Anfang des Jahres das bislang von der Stadt geduldete Gehwegparken beendet. Unterm Strich seien hier knapp 140 bis dahin gebührenfreie Parkplätze weggefallen. Von der Beendigung einer Duldung spricht Wright, der seit März 2022 im Amt ist, auch hinsichtlich des Lindenplatzes. Der sei eigentlich schon immer ein verkehrsberuhigter Bereich gewesen. Hier habe die Beendigung der Parknutzung zwölf Stellplätze gekostet. In der Walltorstraße seien drei Pkw-Parkplätze weggefallen, um Parkplätze für Fahrräder zu schaffen. Nicht enthalten in der Aufstellung ist die umgestaltete Alicenstraße, wo die Beendigung des schrägen Parkens auch einige Stellplätze gekostet haben dürfte.

Keine konkreten Maßnahmen gegen Parkplatzverlust in Gießen

In der Auflistung wird unterschieden zwischen öffentlichen Parkplätzen innerhalb des Anlagenrings (nun 604) und innenstadtnahen Parkplätzen (nun 2130). Das zeigt einmal mehr, dass die gebührenpflichtigen öffentlichen Parkflächen, um die sich die Diskussionen drehen und die den meisten Parksuchverkehr produzieren, nur etwa zehn Prozent der Parkplätze im Innenstadtbereich ausmachen. In den privaten Parkhäusern am Anlagenring stehen laut Wright rund 4500 Parkplätze zur Verfügung, rechnet man den Messeplatz Ringallee noch dazu, ist man fast bei 6000.

Zur Frage von Bouffier, wie sich die Zahlen bis 2025 entwickeln könnten, nannte Wright keine konkreten Maßnahmen. Absehbar – frühesten ab 2025 – ist der Wegfall der 70 Parkplätze auf dem Brandplatz, der bekanntlich umgestaltet werden soll. (mö)

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