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Orange oder weiß auf schwarz?

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Ob vielleicht doch weiße Schrift statt orange besser lesbar ist? Das wurde im Fahrgastbeirat diskutiert. IGE © Rüdiger Schäfer

Gießen (ige). So ändern sich die Zeiten: Ohne einen Co-Leiter aus der Stadt Gießen musste der Fahrgastbeirat in der vergangenen Sitzungsperiode auskommen. Diese Position war fünf Jahre lang verwaist. Für die aktuelle Sitzungsperiode ließ sich dann Patrik Jacob als Stadtvertreter Gießens wählen. Als Jacob nun sein Amt zur Verfügung stellte, weil er ab dem kommenden Monat als Verkehrskoordinator in die Dienste der Stadt eintritt, gab es gleich zwei Kandidaten, die seine Nachfolge antreten wollten.

In geheimer Wahl setzte sich Walter Bien knapp vor Jakob Lucifero durch.

Ausführlich behandelt wurden die Forderungen des Fahrgastbeirates für die Fortschreibung des Nahverkehrsplanes (NVP). Bezüglich des Liniennetzes soll geprüft werden, ob eine direkte Anbindung aus den Bereichen Schlangenzahl/Musikerviertel an das Landgraf-Ludwig-Gymnasium während der Schulzeit möglich ist und ob die Linien 4 und 14 über den Marktplatz geführt werden können. An Wochenenden und Feiertagen wird eine durchgängige Erreichbarkeit aller Wohngebiete auch in Schwachverkehrszeiten im 30-Minuten-Takt gewünscht, Umsteigeanschlüsse sollten dabei gewährleistet sein.

Ein bisschen kleinkariert wirkte die Diskussion über die Frage, ob farblich orange oder weiß an den Bussen besser lesbar ist. Die Busse, die in Gießen und ins Umland verkehren, zeigen ihre Fahrtziele mit oranger Schrift auf schwarzem Hintergrund an. Anderenorts sind sie mit weiß auf schwarz beschriftet. Die Frage wurde dann auch nicht ganz bis zum Ende ausdiskutiert und blieb offen.

Allerdings möchte der Beirat die Einführung eines Kurzstreckentarifs sowie die Verankerung eines Sozialtarifes (Gießen-Pass) prüfen lassen. Vorgeschlagen wird ein Neubürgerticket, um die Attraktivität des Busverkehrs zu erhöhen, Neukunden zu gewinnen sowie den Autoverkehr zu reduzieren. Nach dem Vorbild zahlreicher umliegender Städte sollen Aktionsvergünstigungen wie ein kostenloses Adventsticket oder ein Stadtfestticket umgesetzt werden.

Für den nächsten Nahverkehrsplan wird ein Gesamtplan für Stadt- und Umlandverkehr vorgeschlagen, der von der Stadt Gießen und dem Zweckverband Oberhessischer Versorgungsbetriebe (OVG) aufzustellen ist.

Schon die mangelhafte Vernetzung des Stadtverkehrs mit dem Verkehr aus dem Umland sei eine Folge der getrennten Aufstellung von zwei Nahverkehrsplänen für die Stadt und das Umland. Die Optimierung des Nahverkehrs in der Stadt schaffe allein noch keinen leistungsfähigen Stadt-Umland-Verkehr. Denn was nutze die Verbesserung des Nahverkehrs in Gießen, wenn die Bevölkerung des Umlandes die Stadt wegen nicht abgestimmter und mangelnder Verbindungen schlecht erreichen könne?

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