„Omas“ machen mitten in Gießen auf Femizide aufmerksam

Die »Omas gegen Rechts« haben bei einer Mahnwache am Kugelbrunnen am Samstag den Frauen gedacht, die durch Gewalttaten getötet wurden.
Gießen – Es gehe nicht nur darum, auf das Schicksal aufmerksam zu machen, sondern die Taten als das zu benennen, was sie seien: Femizide, betonte Inge Bietz von den »Omas gegen Rechts«. Der internationale Tag gegen Gewalt gegen Frauen findet am 25. November statt. Es ist ein offizieller Gedenk- und Aktionstag, dessen Ziel ist die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen und die allgemeine Stärkung von Frauenrechten.
Die »Omas« machten in Gießen darauf aufmerksam, dass immer noch Frauen Opfer von sogenannten »Beziehungstaten« werden. »Für die über 190 Frauen und Mädchen, die 2021 getötet wurden - weil sie Frauen und Mädchen waren« stand auf einer der Folien, die die etwa 30 Mitstreiterinnen ausgelegt hatten. Auf Zetteln waren Fälle von häuslicher Gewalt und Femiziden aufgeführt, gedacht wurde mit Teelichten. »Uns sind Frauenthemen wichtig«, sagte Bietz. Gerade das Thema Femizid treibe sie um, vor allem aufgrund der Aussagen, die Gerichte oftmals im Zusammenhang mit den Gewaltdelikten tätigten. »Da gibt es dann oft mildernde Umstände. Da der Mann was verloren hätte, was ihm »gehört« hätte. Mord ist Mord und Femizid ist Femizid. Wir können sie nicht verhindern, machen aber darauf aufmerksam«, unterstrich Bietz. Die Gruppe verteilte zudem Flyer mit Informationen für betroffene Frauen. »Frauen zu prügeln, das ist grauenhaft. Im Alltag ist das Thema kaum präsent, aber es zieht sich durch alle Schichten«, sagte Doro von Ritter-Röhr, ebenfalls Mitglied der »Omas«. (ixi)