1. Gießener Allgemeine
  2. Gießen

OK Kid-Festival in Gießen: Stadt ohne Meer, aber mit viel Stimmung

Erstellt:

Kommentare

khn_ok_DSC01122_130622
OK Kid bei ihrem Auftritt. © Felix Wetzstein

Endlich wieder Festivalstimmung. Endlich wieder Musik ohne Ende. Tausende Besucher feiern am Wochenende beim Festival von OK Kid im Schiffenberger Tal.

Gießen feiert wie vor der Pandemie - beim »Stadt ohne Meer«-Festival. 4000 Feiernde pro Veranstaltungstag sorgten für gute Stimmung beim diesjährigen Festival im Schiffenberger Tal. Bei friedlich-ausgelassener Stimmung gab es jede Menge gute Musik auf die Ohren. Der Tenor war deutlich: Es wurde Zeit, dass der Festivalsommer wieder zurückkehrt, und umso zufriedener zeigten sich sowohl Veranstalter wie auch Besucher.

Freitagabend, 18 Uhr, Schiffenberger Tal: Die Soundchecks waren schon von Weitem zu hören und die Schlange entlang der Karl-Glöckner-Straße sprach Bände. Das »Stadt ohne Meer« war auch in diesem Jahr wieder ausverkauft - natürlich. Schon Tage zuvor war das Festival Gesprächsthema Nummer eins innerhalb der Studierendenschaft, generell bei vielen jungen und jung gebliebenen Menschen.

Wer den weiten Weg von außerhalb antrat, der konnte direkt neben dem Festivalgelände campen - so kam ein bisschen Rock-am-Ring-Gefühl auf. Auf dem Gelände selbst ging stundenlang die Post ab, nicht nur musikalisch. Kulinarisches kam bei regionalen Essensständen nicht zu kurz. Auch verdursten musste bei sommerlichen Temperaturen niemand. Wer wollte, konnte sich Blumenschmuck selbst basteln. Die Veranstaltung vermittelte nach einer Weile den Flair von »Flower Power meets guter Musik« und wirkte manchmal wie ein kleines Gießener »Woodstock«. Ein Festival also, wie es vor der Pandemie ganz normal war. »Wir sind froh, dass es wieder losgeht. Corona hat doch irgendwann keinen Bock mehr gemacht und hat alles dominiert. Wir finden es geil, wieder hier zu sein«, sagte eine Gruppe Studierender aus Marburg.

Musikalisch kamen die Fans auf jeden Fall auf ihre Kosten. Ob Betterov, Apsilon, Nina Chuba oder Horsegirl - alleine der erste Tag hatte schon am Nachmittag viel zu bieten. Aufgedreht wurde dann abends bei »Schmyt«, der vom Gastgeber OK KID auch als Act des Tages angekündigt wurde.

Am zweiten Tag spielten dann die Lokalmatadoren von OK Kid selbst - inklusive Fackelschein, passenden Lichteffekten im Dunklen und sattem Sound. Zuvor brachten Bands wie Anoki, Beachpeople, Disarstar, Edwin Rosen oder Brenda Blitz die beiden Bühnen »Elefantenklo Stage« und »Schwätzer Stage« zum Beben - und die Menge genoss sichtlich die gute Stimmung.

Es wirkte wie ein Befreiungsschlag nach zwei Jahren pandemiebedingter Einschränkung, obwohl die meisten Maßnahmen nun schon eine Weile gefallen sind. Doch es gab nicht nur Musik, Essen und Trinken für die Besucher, sondern auch Wissenswertes. Der AStA der Justus-Liebig-Universität informierte zum Beispiel über dringende Probleme der Studierendenschaft - und nur wenige Schritte weiter kamen Themen wie Seenotrettung und die Lahnwelle zur Sprache.

Für die gute Stimmung sorgten sowohl die Bands, die Organisatoren und auch die Besucher selbst. Die graue Stadt ohne Meer, sie wurde während des zweitägigen Festivals wieder mal deutlich farbenfroher und bunter. Und dass vonseiten der Stadt eine erneute Wiederholung des Festivals, das Gießen so gut zu Gesicht steht, möglich ist, macht Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher am Sonntagvormittag in einem Beitrag in den sozialen Medien deutlich: »Danke OK Kid für das tolle Festival. Die Stadt ohne Meer freut sich schon mit Euch auf das nächste Jahr.« Kann man so stehen lassen.

Auch interessant

Kommentare