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Neustart mit Riesenspende gekrönt

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Von: Klaus-Dieter Jung

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19 Schecks wurden auf der Bühne überreicht. © Klaus-Dieter Jung

Gießen (rc). Es war ein lustiger Einstieg in die traditionelle Spendenübergabe der Tour der Hoffnung (TdH) im Hermann-Levi-Saal am Samstagnachmittag. Ein Dackel, der sich beim ersten Applaus für die Begrüßung von Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher durch lautstarkes Bellen bemerkbar machte, wurde eigens als Gast begrüßt: »Herzlich willkommen lieber Dackel«, nahm den vierbeinigen Freund Karsten Koch, 1.

Vorsitzender des Vereins Tour der Hoffnung e.V., gleich auf die Gästeliste.

Der stolze Betrag von 2 703 000 Euro kam bei der Tour 2022 zusammen, verteilt wurden an die Vertreter der begünstigten Einrichtungen an diesem Nachmittag 2 231.500 Euro. Prof. Arndt Borkhardt, vom Medizinischen Kuratorium, das über die Zuteilung der Spenden befindet, klärte auf: Nach einer Übereinkunft des Kuratoriums mit dem Tourverein werde der Restbetrag von 471 500 Euro Anfang 2023 vergeben. Borkhardt beglückwünschte den Gießener Oberbürgermeister »zu einem solchen Kunstwerk wie die Tour der Hoffnung«

Eine Woche früher als sonst fand die große Spendenübergabe, zu der Vertreter der begünstigten Einrichtungen unter anderem aus Heidelberg, Würzburg, Halle (Saale), Freiburg, Dresden oder Düsseldorf nach Gießen angereist waren,

225 000 Euro für Palliativteam

Sie warteten gespannt, welche Summen auf den insgesamt 19 symbolischen Riesenschecks standen und fanden teilweise bewegende Dankesworte, bei denen auch die ein oder andere Träne floss. Einige Begünstigte, darunter Dr. Holger Hauch vom Gießener Palliativteam für Kinder und Jugendliche, schilderten, für welche Zwecke sie das Geld einsetzen werden.

Karsten Koch hieß auch langjährige Sponsoren wie die Stadtwerke, Licher Brauerei, Sommerlad oder Bäckerei Künkel und andere willkommen. Anwesend waren auch die Nachlassverwalter von Ilse Helmsorig, die der Tour 1,5 Millionen Euro als Erbe zukommen ließ. Über die größte Einzelspende von 1 000 000 Euro freute sich Prof. Marc Remke von der Nachwuchsgruppe Prof. Dr. Fritz Lampert an der Universität Düsseldorf.

Tour-Mitgründer Fritz Lampert nahm ebenfalls an der Spendenübergabe teil. Die Hauptziele der Tour hätten sich im Laufe der Jahrzehnte gewandelt, machte er deutlich. »Die Krönung wäre, wenn der Lichtstrahl aus Gießen käme - die endgültige Heilung des Krebses bei Kindern«, wünschte er sich. Angesdichts von 225 000 Euro zählt das Gießener Palliativteam für Kinder und Jugendliche ebenfalls zu den am höchsten bedachten Einrichtungen.

»Es ist mir eine Ehre, dass diese Veranstaltung hier stattfindet«, freute sich OB Frank-Tilo Becher. Er bekannte: »Ich stehe hier mit allergrößtem Respekt!« Der Neustart der Tour der Hoffnung sei eine große Herausforderung für den neuen Verein gewesen. Sie sei mit Leidenschaft bewältigt worden und habe zu dem »großartigen unfassbaren Ergebnis« geführt. Vizevorsitzender Dr. Mathias Rinn würdigte die vielen Helfer im Hintergrund: »Ohne sie würde es diese Tour nicht geben.«

Viel Beifall für Schirmherrin

»Der heutige Tag macht ein gutes Gefühl«, sagte Schirmherrin Petra Behle. Auf den Tag der Spendenübergabe habe man sich gefreut, »weil er aufzeigt, warum wir das Ganze tun!« Nach dem Tod des langjährigen Organisationschefs Gerhard Becker und der Entscheidung, die Tour der Hoffnung weiter zu führen, hätten sich viele und hohe Hürden aufgebaut, sagte sie in einer mit viel Beifall bedachten persönlichen Erklärung. In diesem Jahr habe daher nicht das Spendenergebnis im Vordergrund gestanden, sondern: »Wir wollten rollen. Alle Beteiligten waren wahnsinnig stolz, dass uns das gelungen ist!«

Musikalisch umrahmten Christopher Buchheim (Klavier) und Sven Haas (Posaune) die Spendenübergabe, die Tour-Sprecher Thomas Ernst moderierte.

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