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Neuer Roller für Raffaele Polizza

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Von: Barbara Czernek

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Raffaele Polizza freut sich gemeinsam mit Bärbel Weigand und mit den Mitmachmenschen des Reparaturtreffs über seinen neuen und funktionsfähigen Motorroller. © Red

Gießen (bac). »Das hätten wir im Leben nicht erwartet«, sagt Christoph Geist, der Pfarrer der Werkstattkirche. »Wir haben mit einem Aufruf in beiden Gießener Zeitungen um Spenden für den Ersatz eines geklauten Motorrollers gebeten und die Resonanz war überwältigend.«

Der Spendenaufruf war für Raffaele Polizza gewesen. Er gehört zu den Menschen, die ihr letztes Hemd für andere geben würden. Für seine vielen Tätigkeiten ist der umtriebige Sizilianer auf seinen kleinen Motorroller angewiesen, da er nur kurze Strecken selbstständig laufen kann. Umso tragischer war es, dass er ihm gestohlen wurde. Man fand ihn zwar wieder, jedoch war er nur noch Schrott. »Raffaele war ganz verzweifelt, als er uns von dem Unglück berichtete«, erzählt Bärbel Weigand von der Werkstattkirche. Da die Werkstattkirche selbst über keine Geldmittel verfügt, wurde die Idee der Spendenaktion geboren.

Fahrzeug in Schuss gebracht

Das Ergebnis war für alle überwältigend. »Nicht nur Geldspenden sind bei uns eingegangen. Wir haben auch mehrere gebrauchte Roller angeboten bekommen«, berichtet Weigand weiter. Zudem meldete sich Erich Bock, ein Motorrad-Experte aus Biebertal, der sich anbot, die verschiedenen Angebote kostenlos zu prüfen. »Ich habe zu einem wenig gefahrenen Roller geraten und diesen komplett durchgecheckt. Er läuft jetzt wie eine Eins«, erzählt Bock. Zudem bot sich der Experte an, bei eventuell auftretenden Fehlern sich ebenfalls darum zu kümmern.

Allerdings haben die Macher der Werkstattkirche, Weigand und Geist, jetzt ein anderes, kleines Problem: Die Spendenbereitschaft war enorm hoch, sodass jetzt Spendengelder übrig sind. Allerdings zielten die Spenden konkret auf die Notlage von Polizza und seinem Roller, sodass man die überzähligen Gelder nicht einfach für einen anderen Zweck verwenden kann.

Spender werden

gesucht

Daher bittet Geist, dass sich die Spender bei ihm melden, um ihm mitzuteilen, ob man das Geld auch für andere soziale Zwecke der Werkstattkirche einsetzen kann. Fehlt die Zustimmung, dann müssten sie das überzählige Geld wieder zurücküberweisen. Die direkte Kontaktaufnahme gestaltet sich in diesem Fall schwierig, da auf dem Überweisungsbeleg nur der Name steht. »Einige Spender haben wir im Telefonbuch gefunden und konnten mit ihnen sprechen. Niemand von denen, die wir erreicht haben, wollte sein Geld zurückhaben«, berichtet Weigand. »Aber wir möchten auf diesem Wege darauf aufmerksam machen und bitten alle, die wir noch nicht erreicht haben, um eine Kontaktaufnahme mit uns. Das gebieten Anstand und Fairness.«

Die Werkstattkirche ist erreichbar telefonisch unter 06413 993 01 79 oder 0177/798 83 87 und per E-Mail unter info@werkstattkirche.de.

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