Musik für den guten Zweck

Gießen (bac). Das multikulturelle Orchester Gießen bestritt am Sonntag eine musikalische Matinee, die keine Wünsche offenließ. Zu Gunsten des Projekts »Musk statt Straße« hatten die elf Musiker unter Leitung von Georgi Kalaidjiev ein lebensbejahendes Programm zusammengestellt. Als Gäste konnten sie zudem Fallou Sy und Fredrik Vahle gewinnen.
Das bestens vorbreitete Orchester präsentierte lustvoll und präzise eingängige Lieder, wie »The Entertainer« aus dem Film »Der Clou« oder »Liber Tango« von Astor Piazzolla, gepaart mit Traditionellem aus Griechenland, Bulgarien oder dem Jüdischen. Für Abwechslung sorgten die Soloparts innerhalb der Stücke. Engagiert, mutig und stimmgewaltig präsentierte sich die junge Rova Yorulmaz aus Afghanistan. Sie ist das jüngste Mitglied des Orchesters. Zu Beginn sang sie gemeinsam mit Janika Epe-Radünz zwei Volkslieder aus Griechenland und Mazedonien. Anrührend war ihre Darbietung des Lieds »Dos Kelbl«, bei dem sie dezent von Kalaidjiev begleitet wurde.
Beiträge von Fredrik Vahle und Fallou Sy
Ein echter Gewinn für das Ensemble ist auch Janika Epe-Radünz, die erst seit kurzem zu dem Orchester gestoßen ist. Ihre Interpretation der Lieder »O Sol« und »Autumn leaves« setzten echte Highlights. Musikalische Vielseitigkeit bewies auch Ensemblemitglied Marco Konrad an Akkordeon oder Klavier. Er schreibt auch die Arrangements des Orchesters.
Fallou Sy und Fredrik Vahle bereicherten das Konzert mit Gastbeiträgen. Da die ehemalige Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz mittlerweile Ensemblemitglied ist, war es naheliegend, dass sie gemeinsam mit Vahle zwei Lieder des Liedermachers vortrug. Für gesungene Lebensfreude sorgte auch der senegalesische Ausnahmekünstler Fallou Sy, der mit seiner Trommel und der Fula (afrikanische Querflöte) und seiner samtweichen Stimme das Publikum in Bann zog. »Musik: da braucht man nicht viel reden. Man versteht sich«, sagte Sy dazu. Wie recht er hat, das beweist das Orchester.
Das Benefizkonzert wurde zu Gunsten des Projekts »Musik statt Straße« veranstaltet, ein Projekt, dass Kalaidjiev und seine Lebensgefährtin Maria Hauschild 2008 ins Leben gerufen haben. Durch das Projekt, das sich ausschließlich durch Spenden finanziert, erhalten Kinder aus ärmsten Familien und Heimkinder die Chance, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Neben einer musischen, künstlerischen und schulischen Bildung erhalten sie Nahrungsmittel, Kleidung, Heizmaterial und medizinische Grundversorgung. Dadurch erhalten Kinder ein Rüstzeug, um dem Teufelskreis der Armut und Hoffnungslosigkeit zu entkommen. Info unter musik-statt-strasse.jimdofree.com.