Museumsleitung ausgeschrieben
Am 30. Januar endet die Bewerbungsfrist für die Chefstelle im Oberhessischen Museum. Sie ist vorerst befristet ausgeschrieben.
Gießen (gl). Die Stadt Gießen sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine neue Leitung für das Oberhessische Museum. Nach dem vorzeitigen Weggang von Sabine Philipp, die seit Beginn des Jahres Leiterin des Stadtmuseums in Wiesbaden ist, ist die Stelle seit Anfang dieses Monats vakant. Die Bewerbungsfrist für ihre potenziellen Nachfolger endet am 30. Januar.
In der Stellenausschreibung ist die Museumsleitung auch weiterhin auf vier Jahre befristet, allerdings mit Option auf Verlängerung. Eine Entfristung sei angestrebt. »Wir wollen schauen, wen wir gewinnen können«, betont Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz. Gesucht wird eine Persönlichkeit mit mehrjährigen Erfahrungen in der musealen Arbeit, die mit »ihren einschlägigen Erfahrungen und ausgeprägten Kompetenzen auch mit einem schlanken Personalbestand für die einzelnen Häuser ein klares Profil zu erarbeiten und umzusetzen vermag.«
Das Aufgabengebiet umfasst die Leitung der drei Häuser des Oberhessischen Museums – Altes Schloss, Leib’sches Haus und Wallenfels’sches Haus – und auch die Projektleitung zur Neukonzeption und Modernisierung der Museen in enger Zusammenarbeit mit der Kulturamtsleitung. Folgerichtig soll der oder die neue Museumschef(in) auch die Leitung des Programms Stadt[Labor]Gießen übernehmen, in dem die Neukonzeption des Museums vorangetrieben wird und das derzeit federführend vom Kulturamt betreut wird. Hiervon war die seitherige Museumsleiterin komplett ausgeschlossen. Sie arbeitete schwerpunktmäßig an der Inventarisierung des umfangreichen Museumsbestandes und in der Führung des Betriebs.
Unter der neuen Museumsleitung sollen das Museum stärker in die städtische Kultur eingebunden werden, ein tragfähiges Programm für Wechselausstellungen und Veranstaltungen auch mit Gastkuratoren entwickelt und neben der Modernisierung des Depots auch die Umbau- und Neugestaltungsmaßnahmen (Brandschutz, Barrierefreiheit, Klimatisierung) koordiniert werden. Letztere sollen nach Auskunft der Oberbürgermeisterin möglichst während des laufenden Betriebs geschehen. Auch »die große Aufgabe, eine zeitgemäße und lebendige Museumserfahrung zu ermöglichen«, so Grabe-Bolz, soll gestemmt werden, ohne dass das Museum geschlossen wird. »Nur wenn es mal gar nicht anders funktioniert, werden wir kurz schließen müssen.«
Agentur beauftragt
Aus den Erfahrungen der Vergangenheit, in der in der Ära Friedhelm Häring Museums- und Kulturamtsleitung noch in einer Hand waren, haben die Stadtoberen einige Lehren gezogen. Diese Positionen sind schon seit einigen Jahren getrennt. Auch der ursprüngliche Plan, die Leitung des Oberhessischen Museums und der Kulturhalle in eine Hand zu geben, ist obsolet. Kulturamtsleiterin ist Simone Maiwald, die Kunsthalle führt Nadia Ismail und für das Oberhessische Museum wird nun eben eine eigene Leitung gesucht. Doch generell, gibt die Oberbürgermeisterin zu bedenken, sei der Bereich Kultur insgesamt »personell nicht sehr üppig besetzt.«
Mit der Kandidatensuche für die Museumsleitung beauftragt ist die Personalberatung Kulturpersonal, der Branchenspezialist für die Personalgewinnung und -beratung in Kunst und Kultur. Betrieben wird diese Agentur von dem Kulturmanager und ehemaligen Mitglied im Kompetenzteam des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, Oliver Scheytt, sowie von Dirk Schütz, Inhaber von »Kulturmanagement. Network«.