Mountainbike-Park nach grundlegender Sanierung eröffnet

Gießen (rsc). Zumindest bei der offiziellen Eröffnungsfeier war nichts davon zu hören, worüber sich eine Teilnehmerin bei der Weststadt-Ratssitzung Tage zuvor beschwert hatte. »Als Anwohner des neuen Bikeparks muss ich oft stundenlang ohrenbetäubenden Lärm aushalten.« Ansonsten nicht lauschen können hätten die Gäste den Ansprachen von Quartiersmanagerin Annke Rinn, Stadträtin Gerda Weigel-Greilich und den Machern vom »Schanzenwerk« zur Eröffnung des Dirt Bike Parks.
Auf dem neuen Gelände für Mountainbikefahrer auf naturbelassenen, also nicht geteerten Lines (Strecken), können sich Fahrer und Räder je nach Witterung völlig »einsauen«. Vor 2008 befand sich an diesem Ort im Alten Krofdorfer Weg die Müllhalde der Weststadt. Danach habe es, so Annke Rinn, die Anfänge für ein Mountainbike-Gelände gegeben.
Jugendliche einbezogen
Bereits 2008 wurde das Gebiet in der Nördlichen Weststadt erstmalig im Rahmen eines Beteiligungsprojekts gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aus dem Stadtteil als Strecke zum Mountainbikefahren gestaltet. Seitdem wird das Gelände regelmäßig genutzt, sowohl von Gruppen aus dem Stadtteil wie den Mountainbike-Arbeitsgruppen aus dem Jugendclub der Gemeinwesenarbeit als auch von Nutzern aus der weiteren Stadt und dem Landkreis. »Immer wieder haben sich die Jugendlichen beschwert, dass die Strecke mit Gebüsch zuwachse und kaum noch zu befahren sei«, so Rinn. »Eine grundlegende Sanierung stand also an.« Die inhaltliche Planung dafür begann vor über einem Jahr. Andreas Schmidt, Mitarbeiter im Jugendclub der Gemeinwesenarbeit Gießen-West, plante gemeinsam mit den Teilnehmern der Mountainbike-AGs der Gemeinwesenarbeit und weiteren Nutzern der Strecke die Gestaltung, sodass die Jugendlichen von Anfang an in den Prozess mit einbezogen wurden.
Die Konkretisierung und Umsetzung erfolgte durch Janis Vogt und Luca Schmidt von der Hungener Firma Schanzenwerk. Gemeinsam mit etwa 30 Jugendlichen wurden die gesammelten Ideen und Wünsche umgesetzt. Dabei wurde berücksichtigt, dass sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene mit verschiedenen Trails (Routen) auf ihre Kosten kommen können. Bewusst wurde die Topografie des 1500 Quadratmeter großen Geländes, das von Bäumen und Sträuchern umrahmt wird, erhalten. Die neu aufgeschütteten Hügel, die im Moment noch recht kahl wirken, sollen außer den Fahrspuren ebenfalls noch begrünt werden, sodass der natürliche Charakter des attraktiven Gebiets erhalten bleibt. Die IJB (Gemeinnützige Gesellschaft für Integration, Jugend und Berufsbildung) bereitete das Gelände mit dem Rückschnitt der Büsche vor.
Die finanziellen Mittel wurden über das Programm »Sozialer Zusammenhalt« zur Verfügung gestellt, die Hauptverantwortung lag beim Gartenamt. Darüber hinaus wurde die Planung in Abstimmung mit der Aufsuchenden Jugendsozialarbeit durchgeführt.