Millionenförderung für Corona-Forschung in Hessen

Die Corona-Pandemie hinterlässt große Schäden. Zur Vorbeugung weiterer Ausbrüche will Hessen die Forschung mit einem Millionenbetrag unterstützen.
Gießen - Die Corona-Pandemie ist noch immer nicht vorbei. Um sich gegen die wiederkehrende Gefahr durch Coronaviren künftig besser zu schützen, fördert das Land Hessen einen neuen LOEWE-Schwerpunkt in den kommenden vier Jahren mit rund 4,5 Millionen Euro. Die Federführung für das Projekt CoroPan (Humane und zoonotische Coronaviren: konservierte Angriffspunkte für neue therapeutische Optionen bei zukünftigen Pandemien) liegt bei der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU).
Beteiligt an dem Projekt sind außerdem die Goethe-Universität Frankfurt und die Philipps-Universität Marburg (UMR). Umgekehrt ist die JLU an einem weiteren LOEWE-Schwerpunt der UMR beteiligt, in dem es um die Widerstandsfähigkeit europäischer Wälder geht. Daneben wird an der JLU in den kommenden beiden Jahren ein neuartiges LOEWE-Explorationsprojekt in der Pränatalforschung gefördert.
Millionenförderung für Corona-Forschung in Hessen: Vorbeugung vor weiteren Pandemien
»Um der wiederkehrenden Gefahr zu begegnen, müssen wir potenzielle Schwachstellen bei den bereits bekannten Vertretern der Coronaviren untersuchen, die als therapeutische Angriffspunkte dienen können«, erklärt Prof. John Ziebuhr. »Dafür müssen wir die Molekularbiologie unterschiedlicher Viren dieser Virusfamilie kennen.« Auch Mutationen spielen eine Rolle, wie beispielsweise die Omikron-Variante.
Geplant sind vergleichende Studien zu den molekularen Grundlagen der Vermehrung und Pathogenese von Coronaviren als Basis für neue Therapieansätze. JLU-Präsident Prof. Joybrato Mukherjee ergänzt: »Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass wir neue therapeutische Ansätze brauchen, um den Viren etwas entgegensetzen zu können.«
Millionenförderung für Corona-Forschung in Hessen: Weitere Projekte erhalten Förderung
Ebenfalls gefördert wird ein Projekt in der Pränatalforschung. Die Förderlinie LOEWE Exploration, mit der unkonventionelle und innovative Forschungsansätze für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren finanziert werden, kommt Dr. Benaz Bayat und Prof. Ulrich Sachs vom Institut für Klinische Immunologie, Transfusionsmedizin und Hämostaseologie zugute. Das Team widmet sich in dem Projekt »Vorhersage intrakranieller Blutungen bei fetaler/neonataler Alloimmunthrombozytopenie Code« der Frage, wie sich die Chance auf ein gesundes Neugeborenes für schwangere Frauen erhöhen lässt.
Wenn das Immunsystem der Mutter mit den Blutplättchen des Fötus in Berührung kommt, kann dies die Produktion von Antikörpern auslösen, die sich gegen die Zellen des Fötus richten. Dieser Zustand heißt fetale/neonatale alloimmune Thrombozytopenie (FNAIT) und muss behandelt werden. Derzeit kann man jedoch den Schweregrad der FNAIT nicht vorhersagen. Das Projekt will ein Instrument für die pränatale Diagnose des Schweregrads entwickeln.
Hessen: Uni Gießen an weiteren Projekten beteiligt
Auch an dem zweiten der beiden neuen LOEWE-Schwerpunkte des Landes Hessen ist die Uni Gießen beteiligt. Das Projekt »Tree-M - Mechanismen der Resilienz und Umweltwirkung des Blattmikrobioms von Bäumen« unter Marburger Federführung beschäftigt sich mit den europäischen Wäldern, die von Milliarden Mikroorganismen besiedelt sind. (red)
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