Mehr Zeit zum Basteln

Der Regen hat dem Fest einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dennoch gibt es gute Nachrichten: Das Fest zum Weltkindertag ist etabliert und kann sich auf eine Vielzahl Unterstützer verlassen.
Die Besucherströme blieben in diesem Jahr aus, denn es goss am Sonntag in Strömen vom Himmel. Wer sich aber wetterfest gerüstet, in den Stadtpark Wieseckaue aufmachte, wurde belohnt mit vielen liebevoll vorbereiteten Mitmach-, Spiel- und Bastelstationen beim Fest zum Weltkindertag, der schon seit Jahren fester Bestandteil des Gießener Veranstaltungskalenders ist.
Die angekündigten Standbetreiber, alles Vereine und Institutionen aus Gießen, waren bis auf wenige Ausnahmen vor Ort, was Mitorganisatorin Angelika Nailor vom Gießener Verein Ehrenamt betonte. »Es haben nur sehr wenige Gruppen abgesagt, die Aktionen anbieten wollten, die bei diesem Wetter einfach nicht möglich waren.«
Die Stimmung sei trotz des Regens gut und alle seien hoch motiviert. »Wir lieben dieses Fest und machen das gerne«, sagte Nailor. Es sei eben nichts Kommerzielles, sondern ein kostenloses Angebot von Gießener Institutionen für die Familien in der Region. »Klar, wenn schönes Wetter ist, haben wir 10000 Besucher - die werden wir heute sicher nicht haben - aber dann eben wieder nächstes Jahr«, meinte Nailor lachend.
»Ich finde es heute fast angenehmer als in den Jahren, in denen so viel los war«, meinte dagegen Benjamin Hödl, der mit Frau und Kindern im Pavillon der Jugendwerkstatt saß. Gemeinsam werkelte die Familie an einer dekorativen Schale aus Zeitschriftenseiten. Zuvor hatten sie schon Trommeln am Stand des Kinderschutzbundes gebastelt und auch schon weitere Stände besucht.
Für jede Bastelaktion konnte sich die Familie sehr viel Zeit nehmen und genoss die Eins-zu-Eins-Betreuung. »Das ist auch mal schön«, meinte die sechsjährige Tochter Ronja, die eifrig die Verzierung für die Schale zusammensuchte.
Auch Denise Lehtisaarie und Tochter Lea (8 Jahre) schreckte der Regen nicht ab. »Wir haben uns darauf eingestellt und haben sogar heute morgen schon im Garten gearbeitet«, meinte die Lehrerin, die an der Ricarda-Huch-Schule unterrichtet. Tochter Lea grübelte derweil am Stand der Sauberkeitspaten über einer kniffligen Quizfrage zum Thema Abfall- und Abfallvermeidung. Nach der richtigen Antwort freute sie sich über eine ganze Tafel Schokolade.
Riesen-Seifenblasen und Platz am Stand
Auch die anderen Stände lockten mit vielen schönen Mitmachideen. Die Mitarbeitenden von Aktion - Perspektiven für junge Menschen bastelten mit den Kindern beispielsweise Geldbörsen aus leeren Getränketüten, die Mitglieder von GAiN hatten viele Spielmöglichkeiten vorbereitet und Diplom-Biologin Sabrina Henkel von Natur er-leben, vermittelte Spannendes rund um das Thema Wald. Beim Stand der Abteilung Kinder- und Jugendförderung der Stadt Gießen war ein Gummihuhngolf-Parcours aufgebaut. Die Riesen-Seifenblasen, die Clown Ichmael gemeinsam mit den Kindern am Pavillon des Elternvereins für Leukämie- und krebskranke Kinder erschuf, trotzten ebenfalls dem Regen. »Ich unterstütze mittlerweile schon seit 20 Jahren gerne diesen Verein«, betonte Ichmael alias Michael Rogalla.
Das Fest und das ehrenamtliche Engagement funktionierten also an diesem Tag, trotz des Regens. Bleibt zu hoffen, dass dieser wunderbaren Veranstaltung nächstes Jahr wieder besseres Wetter und dann auch wieder mehr Besucher vergönnt sind.
