Mehr Tempo 30 in Hüttenbergstraße

Gießen (khn). Von wegen harte Bretter langsam bohren: Dieser Satz von Max Weber über Politik mag in vielen Fällen zutreffend sein. Aber in Allendorf ist er zumindest zum Teil entkräftet worden. Nach einer Verkehrsschau Ende September hat die Stadt zwei Bitten des Ortsbeirats Rechnung getragen. In der Hüttenbergstraße gilt ab sofort überwiegend Tempo 30.
Außerdem wurden an der Durchfahrtstraße an neuralgischen Punkten auf dem Bürgersteig sogenannte Klemmfixe angebracht. Mit diesen werden Fahrzeuge daran gehindert, im Begegnungsverkehr auf der engen Straße auf den Bürgersteig auszuweichen. Für die zügige Umsetzung dankt der rote Ortsvorsteher Thomas Euler dem grünen Bürgermeister Alexander Wright ausdrücklich.
Warum der Weber’sche Satz in Allendorf trotzdem zutrifft, hängt mit dem Ortsbeirat zusammen. Vor eineinhalb Jahren hatte das umtriebige Gremium die Installation der Abgrenzungen auf dem Bürgersteig gefordert. Auch dass auf der Hüttenbergstraße durchgängig Tempo 30 gilt, hat der Ortsbeirat seit Langem immer und immer wieder angemahnt - auch mit Blick auf die dort befindliche Kleebachschule und den Schulweg der Grundschüler entlang dieser Straße.
Wie Ortsvorsteher Euler sagt, habe sich die Verkehrssituation in der Hüttenbergstraße verschärft, seitdem die Gelenkbusse durch die enge Ortsdurchfahrt in Allendorfs fahren. »Gerade bei der Begegnung der Busse an den Engstellen sind häufig Fahrzeuge auf die Bürgersteige ausgewichen«, sagt er. Das Resultat: »Staus und Chaos«. In der Untergasse hätten die Klemmfixe vor einigen Jahren die Verkehrssituation verbessert. Bei der Verkehrsschau im Herbst habe Verkehrsdezernent Wright eine entsprechende Prüfung der Sachlage zugesagt. Euler ist froh, dass die Stadt »im Sinne des Ortsbeiratsbeschlusses« reagiert habe. Der Schutz zeige bereits jetzt Wirkung.
Froh ist Euler auch, dass in der Hüttenbergstraße nahezu durchgängig Tempo 30 gilt. Dies, teilt die Stadt auf Anfrage mit, hänge mit einer neuen Verwaltungsvorschriften zur Straßenverkehrsordnung zusammen. Die Geschwindigkeit könne auch zwischen zwei in der Geschwindigkeit beschränkten Streckenabschnitten abgesenkt werden, wenn diese bis zu 300 Meter auseinanderliegen. »In der Hüttenbergstraße liegen zwischen den beiden Streckenabschnitten mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h circa 185 Meter«, teilt die Stadt mit. »Daher konnten wir hier die Ausweitung der Tempo-30-Beschilderung vornehmen.« Auch im Bereich der Kleebachschule sei die Tempo-30-Zone erweitert worden.
Der Allendorfer Ortsbeirat wäre aber nicht der Allendorfer Ortsbeirat, wenn er in diesem Zusammenhang nicht eine weitere »Baustelle« im Ortsverkehr ansprechen würde. Euler sagt: »Wenn jetzt noch die Lücke in der Untergasse Richtung Kleinlindener Straße geschlossen wird, an der man zurzeit noch schneller als Tempo 30 fahren darf, wären wir ein ganzes Stück vorangekommen.«