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Lichtblicke in dunklen Zeiten

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Lisa Bender und Musikproduzent Dirk Menger haben schon gemeinsam im Chor »Perspektiven« gesungen. © Red

Rund 90 Gäste ließen sich in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde von der Singer- und Songwriterin Lisa Bender neue Hoffnung zusingen. Die 29-Jährige gab das Release-Konzert ihres zweiten Albums. Es heißt »In völlig neuem Licht«.

Glaubst du daran, dass man Hoffnung hören kann?«, fragte die gebürtige Sächsin zu Beginn ihres Konzerts ins Mikro, nachdem sie und die Band unter Applaus auf der mit vielen Lichtern geschmückten Bühne Platz genommen hatten. »Vielleicht können dir meine Lieder guttun und dich dort abholen, wo du gerade stehst und dir für deinen Weg und deinen Weg neue Zuversicht und Hoffnung schenken.« Und schon fingen ihre Finger an, mal sanft, mal kräftig über die Tasten des weißen Flügels zu gleiten. Lieder mit Namen wie »Hoffnungsgeber«, »Sei getrost, ich bin dein Gott« und »Der Platz neben mir«, die allesamt aus der Feder der jungen Musikkünstlerin stammen, erzählten dem Publikum von ehrlichen Zweifeln und Ängsten, aber auch der immer wiederkehrenden Hoffnung in ihrem Leben.

Erzieherin am Lutherberg

Dass Bender ihr zweites Album an diesem Abend präsentieren konnte, war für sie keine Selbstverständlichkeit. »Corona hat jeden von uns in einem bestimmten Lebensbereich ausgebremst. In meinem Fall war es die Musik«, berichtet Bender, die hauptberuflich als Erzieherin im Gießener Familienzentrum Lutherberg arbeitet. Alle geplanten Konzerte mussten abgesagt werden. »Es ging gar nichts mehr.«

»Ich habe in der Zeit viel in der Gemeinde, der EFG Gießen, musiziert und war dankbar, dort den Leuten mit Musik, manchmal auch mit einem meiner eigenen Lieder, eine Freude machen zu können«, erzählt Bender, die schon mit zehn Jahren ihr erstes Lied komponierte. Im Frühjahr 2021, ein Jahr nach Beginn der Pandemie, nahm sie, nicht zuletzt auf Anraten ihres Mannes, Kontakt zu dem Gießener Komponisten und Musikproduzenten Dirk Menger auf, mit dem sie schon gemeinsam im Chor »Perspektiven« gesungen hatte.

Menger ermutigte sie zu einem Album und überlegte sich musikalische Arrangements für ihre Songs, die nach einer Crowdfunding-Kampagne im Greycube Tonstudio in Hüttenberg aufgenommen wurden. Auch weitere Musiker wie die Gießener Violinistin und Sängerin Julia Hassenrik und der Gitarrist Sebastian Büttner konnten engagiert werden, die auch beim Release-Konzert mit auf der Bühne standen. »Im Rückblick bin ich unglaublich dankbar, dass ich ein so hoffnungsvolles Projekt gestalten und mit Dirks Hilfe verwirklichen konnte, trotz Corona«, so Bender glücklich.

Die Liedtexte mit Tiefgang und facettenreichen musikalischen Untermalung kamen beim Publikum gut an. »Ihre Texte haben mir Mut gemacht, mit allem zu Gott zu kommen«, sagte eine Zuhörerin am Ende des Konzerts. Eine andere: »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mich ihre Lieder so berühren. Aber die Hoffnung kam wirklich an. Es war der schönste Abend seit zwei Jahren.«

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