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Kreativität hilft allen

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Monika Wegener ist Initiatorin des Projekts. © Benjamin Herzog

Gießen (bhg). Es ist ein warmer und sonniger Abend in der Innenstadt. Auf dem Seltersweg genießen einige Gießener die letzten Sonnenstrahlen des Tages und schlendern durch die Geschäfte. Vor dem Schuhgeschäft »Waldschmidt« am Seltersweg/Ecke Plockstraße nutzen auch einige die vorhandenen Sitzmöglichkeiten, um eine kurze Pause zu machen.

Kunstwerke können erworben werden

Im Geschäft selbst ist trotz der fortgeschrittenen Zeit kurz vor Ladenschluss noch Trubel. Denn die Vernissage »Artig auf Abstand« wird dort gefeiert. Noch bis zum 30. September haben Besucher des Geschäfts die Möglichkeit, die Ausstellung zu besichtigen. Kleine Kunstwerke, die sich in tieferen Bilderrahmen befinden, sind im ganzen Laden verteilt, vor allem aber sind sie in den Schaufenstern zu finden.

Monika Wegener, die Initiatorin des Projektes, freut sich, dass sie ihre Ausstellung endlich präsentieren kann. »Die Grundidee des Ganzen war, dass Kreativität durch alle Schwierigkeiten hilft«, sagte Wegener mit einem Lächeln unter ihrer Maske. Gleichzeitig fände sie es toll, dass daraus eine Charity-Aktion geworden ist. Denn: Die kleinen Kunstwerke sind käuflich zu erwerben. Das Geld wird dafür genutzt, um der Gießener Kultur zu helfen. So werden Musiker, die monatelang nicht auftreten konnten, aber auch andere Künstler, unterstützt.

»Mir kam die Idee im April 2020 während des Lockdowns. Ich habe meinen Geburtstag feiern und mit meinen Freunden etwas zusammen machen wollen. Dabei wollten wir uns ›artig‹ nicht treffen und trotzdem ›auf Abstand‹ etwas gemeinsam machen. So kamen wir auf die Idee, diese kleinen Kunstwerke zu erstellen und im September konnten wir sie endlich auch in echt zusammentragen«, erinnert sich Wegener glücklich. Die Idee sei dann so gut angekommen, dass sie sie weiterverfolgten. Grundsätzlich könne sie auch jeder, der Platz zur Verfügung stelle, dafür anfragen: »Es ist deswegen so praktisch, weil man so nicht den ganzen Tag vor Ort sein muss. Noch dazu sind die Mietkosten für eine kurze Ausstellung zu teuer. Außerdem wäre der Aufwand zu groß. Zusätzlich unterstützen wir so auch die Einzelhändler.«

Aktuell bei Amica und Waldschmidt

Die Schaufenster seien ihr dafür als erstes in den Sinn gekommen, da sie und ihr Mann ehemalige Dekorateure sind, da sei das naheliegend. Aber nicht nur das Schuhgeschäft »Waldschmidt« beteiligte sich an der Aktion: ganz spontan ist auch noch das benachbarte Schmuckatelier »Amica« miteingestiegen und stellt einige Kunstwerke auch in seinem Laden aus.

Die Vernissage wurde musikalisch von Dalo Schelin begleitet, während Gäste bei Essen und Getränken die Eröffnung erleben konnten. Alles natürlich: Artig auf Abstand.

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