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Klettern an »Betonzigarren«

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Am Kletterbunker zählt der richtige Griff. © Oliver Schepp

Gießen (pm). »Welthauptstadt der Spitzbunker« wurde Gießen vor einigen Jahren in einem GAZ-Bericht genannt. Die acht Bunker der Bauart »Winkel«, die im Osten der Stadt herumstehen, stellen in der Tat ein Alleinstellungsmerkmal dar. Auf die Existenz der »kuriosen Bauwerke«, ihre Geschichte und Nutzung als Klettersteig oder Nistplatz macht die Stadtmarketing Gießen GmbH aufmerksam.

Wie das Stadtmarketing aufklärt, sind die »Betonzigarren« nach ihrem Erbauer Leo Winkel benannt, der mit seiner Firma in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts das Patent anmeldete. Deutschlandweit seien vor dem Zweiten Weltkrieg rund 200 solcher Bunker errichtet worden. Ihre besondere Form sollte im Angriffsfall Bomben abgleiten lassen. Je nach Bautyp konnten in den offiziell »Luftschutztürmen« genannten Anlagen zwischen 150 und 600 Personen Zuflucht finden.

Die Gießener Exemplare stehen an der Licher und Grünberger Straße auf früheren Kasernenanlagen und gehören allesamt Privatleuten bzw. Unternehmen, die die Grundstücke im Zuge der Konversionsmaßnahmen irgendwann erwarben.

19 Meter hohe Herausforderung

Von den acht Bunkern wird einer der beiden, die in der früheren Pendletonsiedlung stehen (jetzt GSW), als Klettersteig genutzt. Der andere wurde durch die Bemalung zu einem echten Wahrzeichen der Siedlung.

Der Kletterbunker wird von der GSW, der Gießener Sektion des Alpenvereins und der JLU Gießen, Fachbereich 06, betreut. Kletterer, dürfen den 19 Meter hohen Turm montags bis samstags von 9 bis 21 Uhr selbstständig erklimmen, wenn sie dafür die gültige Kletterordnung unterzeichne. Weitere Infos sowie die Kletterordnung sind unter www.kletterbunker.de zu finden und auf www.gsw-giessen.de.

Besonderer Tipp: Unter www.vertikale-welten.de/link/spitzbunker informiert Micha Rinn über den aktuellen Routenstand am Kletterbunker.

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