»Jeder kann dazu beitragen, dass Gießen lebenswert ist«

Auf Bänken kommt man ins Gespräch, das hat sich in der Pandemie gezeigt. Um zu erfahren, was die Gießener und Gießenerinnen bewegt, verabreden sich GAZ-Redakteure in den Sommerwochen mit netten Menschen zum Schwätzchen. Der heutige »Kandidat« ist Fabian Hackenberg (34).
Sagen Sie mal, Herr Hackenberg, was nervt Sie aktuell in der Stadt?
»Ich finde, dass sich unsere Stadt in den letzten Jahren schon echt ›gemacht‹ hat«, sagt Fabian Hackenberg, der für den #meingiessen-Fotokalender schon aus beruflichen Gründen in der Stadt immer nach den schönsten Plätzen und Perspektiven sucht. »Dennoch denke ich, dass in Gießen noch sehr viel Potenzial schlummert. Wir sind eine Stadt mit einer großen Altersspanne und einer großen kulturellen Vielfalt. Das bedeutet einerseits, dass viele junge Ideen und neue Sichtweisen, aber auch Erfahrung vorhanden sind«, beschreibt er den Ist-Zustand. Nerven sei vielleicht das falsche Wort, aber Hackenberg würde sich wünschen, dass alle, Gesellschaft und Politik, das Potenzial der Stadt noch mehr nutzen und weniger engstirnige Debatten führen.
Und was gefällt Ihnen derzeit besonders gut in der Stadt?
Dass neue Ideen entstehen und die auch immer mehr Unterstützung erhalten, egal ob aus der Politik, von Unternehmen oder der Gesellschaft, findet Hackenberg gut und richtig. Der Makerspace in der Walltorstraße sei dafür ein gutes Beispiel. »Was ich auch super finde, ist, dass bei vielen Händlern in der Stadt eine Aufbruchsstimmung herrscht und keine Resignation. Sie geben neuen Ideen Raum«, sagt der Gießener. Das sei seiner Meinung nach der richtige Weg, »um auch in der schwierigen aktuellen Zeit erfolgreich zu sein«.
Wen wollten Sie schon immer mal loben?
Ganz konkret: »Ich finde es super, dass sich Heinz-Jörg Ebert mit so viel Herzblut für den Seltersweg engagiert«, sagt Hackenberg. Danke sagen will er aber auch allen anderen, die sich »aus tiefstem Herzen in oder für unsere Stadt engagieren«. Das seien beispielsweise die vielen Ehrenamtlichen, die Gastronomen, Kulturschaffenden, Händler und viele mehr, die Gießen zu einem lebenswerten Ort machten. »Das klingt vielleicht etwas pathetisch, aber letztlich kann doch jeder von uns auf seine Weise dazu beitragen, dass Gießen eine lebenswerte Stadt ist«, nennt Hackenberg eine weitere Hoffnung. Dies könne ein engagierter Politiker sein, aber eben auch die freundliche Verkäuferin beim Bäcker.
Was würden Sie als Erstes in Angriff nehmen, wenn Sie Oberbürgermeister wären?
»Ich würde versuchen, mit den anderen Gießener*innen analog und digital ins Gespräch zu kommen, um die Stadt noch mehr zu verstehen und gleichzeitig ein Team mit frischen Ideen aber auch Erfahrung für die Umsetzung aufzubauen«, sagt Hackenberg zu seiner OB-Vision. Konkrete Punkte wären die Begrünung der unteren Ludwigstraße, eine verkehrsberuhigte Innenstadt und eine Projektplattform, über die Gießener*innen aktiv an innerstädtischen Projekten mitarbeiten könnten. »Mithilfe der Gesellschaft ließen sich viele Ideen umsetzen, die die Stadt alleine nicht realisieren kann«, sagt Hackenberg. Die Begrünung der Ludwigstraße könnte er sich als »Bürgerprojekt der Zukunft« vorstellen.
Bitte beenden Sie folgenden Satz: »Für Gießen wünsche ich mir…
Zusammenhalt, die Umsetzung neuer Ideen und noch mehr Selbstbewusstsein. mac