1. Gießener Allgemeine
  2. Gießen

James-Bond-Titelmelodie aus der Eule Orgel

Erstellt:

Von: Barbara Czernek

Kommentare

BAC_3519-1_071022_4c
Der Technik sei Dank: So konnte das Publikum dem Musiker Michael Gilles direkt auf die Finger schauen. © Barbara Czernek

Gießen (bac). Berühmte Filmmusik auf einer Orgel interpretiert? Kann das funktionieren? Dieses Experiment wagte der Regionalkantor Michael Gilles auf der Eule Orgel in der St. Bonifatius-Kirche - und überzeugte alle Zuhörerinnen und Zuhörer.

Diesem Unterfangen kam zu Gute, dass es sich bei der Eule Orgel um eine symphonische Orgel handelt, die somit durchaus in der Lage ist, ein breites Orchester nachzubilden, so wie es auch bei den einzelnen Filmmusiken erforderlich ist. Darauf wies Pfarrer Erik Wehner in seiner Begrüßung hin.

Zehn Filme hatte sich Gilles zu Interpretation ausgesucht, die nahezu alle im »Who is Who« der besten Blockbusters wiederzufinden sind. Bei Melodien aus Filmmusikklassikern wie »Fluch der Karibik«, »Star Wars«, »Herr der Ringe«, »Gladiator«, »Titanic«, »Harry Potter«, »Die wunderbare Welt der Amelie« und »Das Boot« konnte Gilles wirklich einmal zeigen, was er aus diesem herrlichen Instrument an Klangfülle alles herauszuzaubern vermag.

Griff in Trickkiste

Und natürlich durfte an diesem Abend, an dem vor 60 Jahren der erste James-Bond-Film in die Kinos kam, eben diese Bond-Titelmelodie nicht fehlen, wenngleich Gilles bei diesem Stück schon tief in die Trickkiste greifen musste, um den bekannten Bond-Sound zu erreichen. Umrahmt wurden die Filmtitel von zwei Werken zweier Komponisten, die sich zwar ganz hervorragend in die Präsentation der Filmmusiken einreihten, jedoch keine sind: Mit dem meditativ aufgebauten Stück »Satyagraha Act III - Conclusion« von Philipp Glass startete das Konzert und wurde mit dem Werk »Trivium« von Arvo Pärt beendet. Das Stück ist - wie es der Name schon vermuten lässt - dreiteilig und verwendet ausschließlich Töne der aeolischen d-Moll-Skala.

Eindrucksvoll war auch der Einfall, dem Organisten einmal direkt auf die Finger schauen zu können: Eine Kamera übertrug sein Spiel direkt auf eine große Leinwand in den Altarraum. Das Publikum dankte Gilles für dessen Darbietungen mit einem langanhaltenden Applaus.

Das nächste Konzert in der Reihe der Mittwochskonzerte gibt es am 2. November um 20 Uhr. Dann wird Angela Metzger aus München an der Orgel Überraschendes präsentieren.

Auch interessant

Kommentare