Inspiration und Vernetzung

Gießen (bf). Die neue Messe »Kulturelle Bildung« in Gießen will Kulturschaffende vernetzten und soll zu neuen Projekten inspirieren. Messestände, Aufführungen, Gesprächsrunden und Präsentationen werden im Gießener Rathaus angeboten.
»Kunst und Kultur befähigen uns, die Welt zu begreifen«: Mit diesem Worten eröffnet Gießens Schuldezernentin Astrid Eibelshäuser die Pressekonferenz zur Messe »Kulturelle Bildung«, die erstmals am Samstag, 2. Juli im Rathaus stattfinden wird. »Daher ist kulturelle Bildung genauso wichtig wie etwa naturwissenschaftliche oder politische Bildung.«
An 19 Ständen werden sich verschiedene kulturelle Akteure wie Künstlerinnen und Künstler, Initiativen, Schulen und Fördermittelgeber vorstellen. Die Messe soll im »Business to Business«-Format die Angebots- und Nachfrageseite kultureller Betätigungsmöglichkeiten zusammenbringen, ist aber auch für interessiertes Publikum geöffnet. Gießen habe bereits ein vielfältiges Kulturangebot, sagte Eibelshäuser, daher sollte es einen Tag geben, an dem sich Akteure fachlich und inhaltlich mit Kunst und Kultur auseinandersetzen können. Als übergreifendes Ziel der Messe sollen Möglichkeiten erkundet werden, Kunst und Kultur zu vermitteln, Initiativen sichtbar zu machen und neue Kooperationen und Projekte ins Leben zu rufen.
Neben den Marktständen, die sich weitläufig von Atrium und Foyer des Rathauses bis in dessen Bibliothek erstrecken werden, werden zur aktiven Vernetzung Gesprächsrunden und Best-Practice-Präsentationen angeboten.
Chancen und Herausforderungen
Der Fokus liegt dabei auf der Auseinandersetzung mit den Chancen und Herausforderungen von verschiedenen Formen kultureller Bildungsmöglichkeiten. Als Zielgruppe werden dabei explizit auch jüngere und ältere Menschen angesprochen, da kulturelle Bildung generationenübergreifend wichtig sei, erklärt der Leiter des Kulturamtes und Mitorganisator der Messe, Stefan Neubacher. Ergänzt wird das Programm durch Aufführungen von Schulklassen.
Ebenso an der Planung und Umsetzung beteiligt ist Hannah Dübbelde vom Bund deutscher Pfadfinder. Der BDP setzt sich als religiös und politisch ungebundener Verband für Natur- und Umweltbildung sowie politische Bildung junger Menschen ein. »In Gießen wird dabei viel mit kreativen Bildungsformen wie Theater und Kinderzirkus gearbeitet«, erzählt Dübbelde. Diese Art von »performativer Bildung« sei intuitiver und fördere die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. Wichtig sei auch, dass der BDP in einem außerschulischen Kontext arbeitet, da es hier kein richtig und falsch gebe; die urteilsfreie Erkundung verschiedener Ausdrucksformen gebe Raum zur Entfaltung von Selbstbewusstsein und Ausdruckskraft.
Der BDP begrüßt die Kulturmesse als Möglichkeit zur Schaffung möglicher Kooperationen und als Weiterbildungsmöglichkeit für Kulturschaffende. Zum Abschluss der Messe wird eine Diskussion zu den Perspektiven kultureller Bildung in Gießen stattfinden, die von Prof. Ansgar Schnurr, Professor für Kunstpädagogik an der Justus-Liebig-Universität, moderiert wird.
Die Messe wird von der Initiative »Kultur macht stark« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und vom Förderprogramm »Kulturkoffer« des Landes Hessen mitgetragen und findet am 2. Juli von 12 bis 17. 30 im Rathaus statt. Eine vorherige Anmeldung via E-Mail an messe-kubi@giessen.de ist erwünscht.