In den Sommerferien: Aufholprogramm für Kinder aus Gießen

Stadt, Schulsozialarbeit und Schulamt bieten in den Sommerferien ein Aufholprogramm für Kinder aus Gießen an. Der Fokus liegt vor allem auf dem Spracherwerb - und Sozialpädagogik.
Es ist ja nicht so, dass sich die Corona-Pandemie bei Schülerinnen und Schüler nur auf das Erfassen des Lernstoffs ausgewirkt hat. Gleichzeitig haben viele weniger soziale Kontakte gehabt, sich weniger bewegt und - mit Blick auf Kinder und Jugendliche aus Einwandererfamilien - auch weniger Deutsch gesprochen. Das sagen Schuldezernentin Astrid Eibelshäuser und Ralf Volgmann, Geschäftsführer der Gießen@Schule gGmbH, die die Schulsozialarbeit verantwortet. Deshalb hat die Stadt gemeinsam mit dem Schulverwaltungsamt und Gießen@Schule ein Aufholprogramm für die Sommerferien ins Leben gerufen.
Bei einem Pressegespräch im Japanischen Garten der Kongresshalle betonte Eibelshäuser, dass die Angebote für etwa 100 Kinder und Jugendliche zusätzlich zu den Lerncamps in den einzelnen Schulen stattfinden werden. Der Fokus der Stadt liegt auf der Verknüpfung von sprachlicher Kompetenz und freizeitpädagogischen Angeboten.
Ferienprogramm in Gießen: Drei Wochen frei wählbar
Hinzu kommt außerdem die Ferienbetreuung für die Gießener Schülerinnen und Schüler an den Grundschulen. Hier können Eltern drei Wochen für die Betreuung ihres Kindes oder ihrer Kinder auswählen. Betreut werden diese in der Goetheschule in der Innenstadt sowie in der Weißen Schule in Wieseck. Pro Einrichtung können 50 Kinder teilnehmen - natürlich immer in kleinen Gruppen, um die Hygiene- und Abstandsregeln zu wahren, betonte Uta Hinkelbein, Amtsleiterin im Schulverwaltungsamt. Sabine Jörren, die dort als pädagogische Leiterin arbeitet, unterstreicht außerdem den erhöhten Personalschlüssel und die Schnelltests, die den Kindern zu Verfügung stehen.
Die Ferienbetreuung an den Grundschulen beginnt ab 7.45 Uhr und endet um 15 Uhr. In kleinen, festen Gruppen nehmen die Kinder Frühstück und Mittagessen ein. Die Fachkräfte organisieren inhaltliche Angebote sowie Ausflüge. Außerdem können sich die Schülerinnen und Schüler in Arbeitsgruppen einwählen.
Unter Federführung von Gießen@Schule gibt es außerdem folgende Angebote:
Gemeinsam Deutsch lernen mit Mukki: Das Projekt richtet sich an Kinder der Klassen eins und zwei, die in den vergangenen Jahren zugewandert sind und Deutsch als Zweitsprache lernen. Das gemeinsame Singen, sagt Projektleiterin Claudia Jirka, soll nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern auch die Sprachkompetenz stärken. Dies sei durch den unsteten Unterricht während der Pandemie dringend erforderlich, betonte sie. Treffpunkt ist die Georg-Büchner-Schule, 16. bis 27. August, 9 bis 13 Uhr. Info: mukkiprojekt @giessenatschule.de
Sommersprachcamp: Zielgruppe sind Kinder der Klassen fünf und sechs, die Deutsch als Zweitsprache lernen. Wie Frank Unger von Gießen@Schule sagt, sei das Angebot eine Mischung aus Deutschkursen, Spielen, Ausflügen sowie sportlichen und kreativen Aktionen. Geplant sind unter anderem eine Stadtrallye, ein Schwimmbadbesuch und eine Fahrradtour. Veranstaltungsort vom 19. bis zum 23. Juli ist die Ricarda-Huch-Schule von 9 bis 16.30 Uhr: scc@giessenatschule.de
Ferienprogramm in Gießen: Musiktheater entlang der Linie 12
Kulturkoffer: Hier werden Kinder zwischen neun und zwölf Jahren angesprochen, die in der Nordstadt wohnen und sich im Übergang von Grundschule zur weiterführenden Schule befinden. Mithilfe eines Musiktheaters mit dem Titel »Wohin fährst du« sollen sie entlang der Buslinie 12 die Gegend erkunden und künstlerisch festhalten. Kooperationspartner sind das Stadttheater und die Malschule Gießen. Weitere Info per Mail an info@giessenatschule.de
Deutschsommer: Dieses Angebote gibt es bereits seit fünf Jahren. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse aus Gießener Grundschulen. Es handelt sich um ein Intensivangebot, das Deutsch, Theater und Sozialpädagogik miteinander verknüpfen soll. Den thematischen Rahmen des Angebots bildet das Buch »Ronja Räubertochter« von Astrid Lindgren. Im Vorfeld gibt es einen Sprachtest; Inhalt des Konzepts ist auch die Elternarbeit. Kooperationspartner sind neben der Stadt das Hessische Kultusministerium und das Schulamt. Treffpunkt ist die Korczak-Schule vom 19. Juli bis zum 6. August, 8.30 bis 16 Uhr. (info@giessen@schule.de).