Im Auftrag der Bildung

Gießen (rsc). Das Deutsch-Russische Zentrum (DRZ) hat sich und seine Arbeit im Rahmen einer Sitzung des Ausländerbeirats vorgestellt. Zwar sei das Wichtigste bei ihnen die russische Sprache. Doch »mit Russland als Regime haben wir nichts zu tun«, sagte die Vorsitzende des Zentrums, Anna Ens.
Seit eineinhalb Jahrzehnten gibt es diesen Verein, dessen Domizil sich in Heuchelheim findet. Ens erklärte, Russen, Ukrainer, Belarussen, Kasachen, Usbeken oder Kirgisen lebten aus unterschiedlichen Gründen in Deutschland. »Wir helfen bei ihrer Bildung und unterstützen vielfältig.« Etwa 350 Mitglieder zähle der Verein. »Wir wachsen beständig.« Familien wendeten sich an das DRZ, wenn sie ihre Kinder fördern wollen. Im Alter von einem bis sechs Jahren geschehe dies im sprachlichen sowie fein- und grobmotorischen Bereich. Auch qualifizierte Vorschulkurse würden angeboten. Für sechs- bis 18-Jährige gebe es Kurse in Deutsch, Englisch, Russisch, Mathematik, Technik, Kunst, Musik, Tanzen, Schach. Auch mehrtägige Ausflüge seien im Programm. Erwachsenen würde das deutsche Schulsystem erklärt; auch wie man die Medien einsetze. »Alle Antworten können bei uns gefunden werden«, sagte Ens. Dies geschehe auch durch individuelle Beratung. Gerade für Personen in höherem Alter sei auch das Familienzentrum hilfreich.
Für seine Projektarbeit und die Organisation zahlreicher Veranstaltungen sei der Verein in diesem Jahr ausgezeichnet worden. Zudem sei das Zentrum seit März verstärkt Anlaufstelle für ukrainische Flüchtlinge geworden. Alle Arbeiten im Verein würden von ehrenamtlichen Personen verrichtet. Dies seien inzwischen 30 bis 40. Dazu komme Olga Rojak als Projektleiterin. »Bei der Kinderbetreuung sind wir gut aufgestellt. Wir haben eigenes Fachpersonal und erhalten Unterstützung von der Stadt und dem Kreis.« Kurse finden zumeist samstags in den Räumlichkeiten der August-Hermann-Franke-Schule statt. Stolz ist die Vorsitzende darauf, dass die Kursgebühren seit 16 Jahren nicht mehr erhöht wurden. »Bei der Finanzierung helfen uns Gemeinden und die Stadt«, sagte sie.
Unterstützung von Familien
Die Angebote zur Bildung, Betreuung und Förderung für Familien in verschiedenen Lebensphasen und mit individuellen Bedürfnissen sollen alltagsnah und familienorientiert gestaltet sein. Die Notwendigkeit der Unterstützung von Familien und Eltern begründet das DRZ nicht zuletzt damit, dass der Einfluss der Erziehung innerhalb der Familien gerade in den ersten Jahren eines Kindes eine große Rolle spiele. »Es ist unser Anliegen, die gesamte Familie in der jeweiligen Lebenssituation zu unterstützen.« Ziel der Schülerförderung sei es, die Kinder zu vielseitig entwickelten Menschen zu erziehen, in ihnen die Liebe zu Sprachen, Musik und Kunst zu wecken, Freude am Unterricht und in der Freizeit zu vermitteln. Vergnügen und Spaß solle bei der Erkenntnis von Neuem einhergehen. Das DRZ wolle zur Erziehung verantwortungsbewusster und gebildeter Bürger beitragen. FOTO: IGE