Hohe Auszeichnung für Gießener Physikochemiker Janek

Hamburg/Halle/Gießen (dpa/pm). Der erstmals ausgelobte und mit 250 000 Euro dotierte Greve-Preis der Leopoldina ist am Donnerstag in Hamburg an die Physikerin Kerstin Volz aus Marburg und den Gießener Physikochemiker Jürgen Janek verliehen worden. Beide wurden laut Senatskanzlei wegen ihrer grundlegenden Erkenntnisse zu wiederaufladbaren Batterien geehrt.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sprach beim Festakt im Großen Festsaal des Rathauses. Volz ist Direktorin des Wissenschaftlichen Zentrums für Materialwissenschaften der Philipps-Universität Marburg, Janek Direktor des Zentrums für Materialforschung der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Der Greve-Preis der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle an der Saale wird von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve finanziert und soll alle zwei Jahre vergeben werden. Er zeichnet herausragende Forschungsleistungen in den Bereichen Naturwissenschaften/Medizin und Technikwissenschaften aus.
Janek, der regelmäßig zu den weltweit meistzitierten Wissenschaftlern in seinem Gebiet gehört, lehrt seit 1999 als Professor für Physikalische Chemie an der JLU und forscht dort am Physikalisch-Chemischen Institut unter anderem in den Bereichen Festkörperionik und Elektrochemie. Zudem ist er wissenschaftlicher Leiter des Battery and Electrochemistry Laboratory (BELLA) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Seit 2022 ist er Mitglied der Sektion Chemie in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Er teilt sich den Preis mit Physikerin Volz, mit der er gemeinsame Forschungsarbeiten durchführt. »Diese Auszeichnung, die natürlich auch eine Auszeichnung für meine Arbeitsgruppe und ihre sehr engagierten Mitglieder ist, macht mich sehr glücklich«, sagte Janek.
Mit dem Preis würdigt die Leopoldina die Beiträge zu naturwissenschaftlichen Grundlagen einer nachhaltigen Energieversorgung. In ihren gemeinsamen Arbeiten geht es darum, Vorgänge in Festkörperbatterien zu untersuchen und Strukturveränderungen während des Betriebs zu ergründen. Sie haben durch die Kombination von elektronenmikroskopischen und elektrochemischen Methoden beispielsweise Alterungsphänomene aufgeklärt, die zu Kapazitätsverlusten von Batterien führen.