1. Gießener Allgemeine
  2. Gießen

»Herausragende Leistungen« für die Medizin

Erstellt:

Kommentare

PreistraegerBehring-Roentg_4c_2
Die Stiftungsvizepräsidenten Roland Lill und Gabriele Krombach, Ehrenplakettenträger Petra und Karl Joachim Netter (Foto), Preisträger Johannes Mayer, Christin Müller und Christian Michel sowie Stiftungspräsident Lars Witteck (v. l.) © Emanuel Zylla

Gießen (zy). Seit 2009 vergibt die von Behring-Röntgen-Stiftung (BRS) Nachwuchspreise an bedeutende Projekte von Forscherinnen und Forschern in der Medizin. Am Donnerstag ging der Preis an die Doktoren Christin Müller, Christian Michel und Johannes Mayer. Bedacht werden seit 2021 auch diejenigen, die sich besonders um die in Marburg ansässige Medizinstiftung verdient gemacht haben.

Ehrenplaketten gingen in diesem Jahr an das Stifterehepaar, die Professoren Petra und Karl Joachim Netter.

Der Nachwuchspreis ist mit 5000 Euro dotiert. Vor rund 100 Gästen - aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft sowie Angehörige - wurden im JLU-Hauptgebäude die wissenschaftlichen Leistungen geehrt. Begrüßt haben Präsident Joybrato Mukherjee und Stiftungspräsident Lars Witteck.

»Für die Zukunftsfähigkeit einer starken Hochschulmedizin sind optimal ausgebildete junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Voraussetzung und Garant zugleich«, leitete Witteck die Verleihung ein. Mit dem Nachwuchspreis wolle die BRS »ein Zeichen setzen« und »herausragenden Medizinforschenden Anerkennung und Ansporn für weitere Spitzenleistungen geben«. Die BRS unterstützt Einzelprojekte von Nachwuchswissenschaftlern, die maximal 35 Jahre alt sind und an der JLU oder der Philipps-Universität-Marburg forschen.

Die wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian Michel und Johannes Mayer forschen an der Uni Marburg, die Virologin Christin Müller an der JLU. Gewürdigt wurden die Talente in Laudationes von ihren akademischen Wegbegleitern, den Professoren Andreas Burchert (Michel) und Wolfgang Pfützner (Mayer), beide von der Uni-Marburg, sowie John Ziebuhr (Müller) von der JLU.

Christin Müller ist Postdoktorandin am Institut für Medizinische Virologie an der JLU. Ihre Forschungsarbeit schaffe innovative Wege zur Entwicklung neuer antiviraler Therapeutika, lobt das BRS und empfindet ihre Leistung als »hoch relevant«, vor allem wegen der Corona-Pandemie. Michel konnte hingegen den speziellen Krankheitsmechanismus einer Leukämiepatientin aufklären, was zu einer individualisierten Therapie und letztendlich zur Heilung der Erkrankung geführt hat. Mayer lieferte wegweisende Arbeiten an den dendritischen Zellen ab, die im Immunsystem eine entscheidende Rolle spielen. Sie gelten als Hoffnungsträger bei der Behandlung von Krebs, Allergien, oder Autoimmunerkrankungen wie Aids.

»Vorbild, Halt und Vision«

Im Rahmen des Festakts vergab die Medizinstiftung zudem ihre Ehrenplakette. Diese erhielten die Professoren Petra Netter und Karl Joachim Netter (posthum). 2014 gründete das Forscherpaar den Netter-Stiftungsfonds. »Sie geben jungen Forschenden Vorbild, Halt und Vision und tragen durch Ihr außerordentliches Engagement dazu bei, den Medizinstandort Mittelhessen in bedeutender Weise zu stärken«, lobte Witteck. Der Einsatz für die Stiftung sei für sie »eine Herzensangelegenheit«, betonte Petra Netter. Auf der Bühne erinnerte ein Foto an ihren im Juli verstorbenen Ehemann. Er wurde 93 Jahre alt.

Auch interessant

Kommentare