Diesel oder Öl: Substanz in Gießen stellt Behörden vor Rätsel

Im unteren Schiffenberger Wald treibt eine noch nicht definierte Substanz auf dem Klingelbach. Die Suche nach der Ursache blieb bislang ergebnislos.
Gießen ‒ Nachdem auch nach dem Wochenende weiterhin Ölflecken im unteren Schiffenberger Wald festgestellt wurden, wurde die Untere Wasserbehörde (UWB) eingeschaltet. Auf Anfrage teilte die Pressestelle des Landkreises Gießen, dem die UWB unterstellt ist, mit, dass „aufgrund der gemeldeten Gewässerverunreinigung des Klingelbachs eine Ortsbegehung des Fachdiensts mit dem Betriebshofleiter der MWB als Kanalnetzbetreiber“ stattgefunden hat.
„Die Gewässerverunreinigung mit Heizöl oder Dieselkraftstoff war auch dabei noch eindeutig erkennbar und ließ sich zurückverfolgen bis zum Auslass eines Abwasserkanals auf Höhe des Gewerbegebiets Europaviertel“, hieß es vom Landkreis. Dort seien zwei zusätzliche Ölsperren angelegt worden. Laut MWB sei der Kanal entlang der Europastraße auf Verunreinigungen und Auffälligkeiten überprüft worden, er sei aber sauber.
Ölflecken auf dem Klingelnach im unteren Schiffenberger Wald: Ursache unklar
Bereits am Freitag (08.04.2022) hatte die Berufsfeuerwehr die Kanalschächte auf Ölspuren inspiziert. Vermutet wird, dass im Wald im Bereich des Abwasserkanals eine illegale Entsorgung stattgefunden haben könnte. Verunreinigungen am Scheitel des Endes des Kanalrohres deuteten darauf hin. Demnach sei von einem weiteren Eintrag von Schadstoffen in den Klingelbach nicht auszugehen. Die Sofortmaßnahmen der Feuerwehr zur Gefahrenabwehr am Gewässer in Form von mehreren Ölsperren werden als angemessen bezeichnet und dienten einem Rückhalt der Schadstoffe.
Die Ölsperren sollten vorsorglich im Bach belassen werden. Restspuren von Heizöl oder Diesel würden als Anhaftungen am Ufer vermutlich länger zu riechen sein. Mit den zu erwartenden Niederschlägen und der Selbstreinigungskraft des Klingelbachs sei aber von einer Verbesserung der Lage auszugehen.
„Aus unserer Sicht sind zunächst alle erforderlichen Maßnahmen zur Abwehr von Umweltschäden getroffen“, erklärte der Landkreis. Die Situation werde beobachtet. „Nach Einschätzung unseres Fachdienstes besteht derzeit aber kein Handlungsbedarf.“ Kreis-Sprecher Dirk Wingender teilte zudem mit, dass die UWB aufgrund der Verunreinigung Strafanzeige erstattet hat. (red)