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Gastronomie
Gießen: Bekanntes Restaurant weicht für neue „Ulenspiegel“-Kneipe
- vonChristoph Hoffmannschließen
Das Restaurant »Kleiner Lenz« in Gießen verwandelt sich in die Kneipe »Ulenspiegel 53«. Am heutigen Freitag (2. Oktober) wird Eröffnung gefeiert.
- Der „Ulenspiegel“ ist einer der bekanntesten und beliebtesten Clubs in Gießen.
- Jetzt stehen für den Kult-Laden im Seltersweg große Veränderungen an.
- Das Restaurant »Kleiner Lenz« weicht für eine Kneipe namens »Ulenspiegel 53«.
Gießen – Eine Krise kann auch etwas Positives haben. Das hoffen zumindest Tobias Bach und Britte Bach. Die beiden Pächter der Gaststätte »Kleiner Lenz« wandeln ihr Restaurant in eine Kneipe um. Unter dem Namen »Ulenspiegel 53« sollen in dem Laden künftig auch Menschen über 25 Jahren ein Bierchen trinken können. »Corona war im Grunde nur der Antreiber«, sagt Britte Bach. »Die Entscheidung war aber längst überfällig.«
Gießen: „Kleiner Lenz“ geht, „Ulenspiegel 53“ kommt
Das einstige »Bitchen« in dem schmucken Fachwerkhaus hat wie alle Gastronomien durch die Pandemie stark gelitten. »Daher haben wir auf Herz und Nieren geprüft, wo unser Geld hinfließt«, sagt Tobias Bach. Da die Branche aber schon seit Jahren Probleme habe, es immer schwerer werde, geeignetes Personal zu finden und obendrein der Konkurrenzdruck in der Innenstadt in den kommenden Jahren sicher nicht kleiner werde, fassten die beiden Geschäftspartner einen Beschluss. »Wir machen aus dem Lenz eine Kneipe und konzentrieren uns auf das Nachtgeschäft.«
Und darin haben die Gastronomen jede Menge Erfahrung. 2014 haben sie neben dem damaligen »Bitchen« auch den Musikkeller »Ulenspiegel« übernommen. Künftig sollen die beiden Läden noch enger zusammenrücken. Zum Beispiel durch den gemeinsam genutzten Biergarten. Außerdem, sagt Britte Bach, könnten kleinere Veranstaltungen in den neuen »Ulenspiegel 53« wandern, wo ebenfalls eine Tanzfläche bereitstehen soll.
„Ulenspiegel“ in Gießen: Corona Antreiber, nicht Auslöser
Doch während vorwiegend im Keller getanzt wird, soll es in der Kneipe gemütlicher zugehen. »Wir wollten eine Kneipe, in die wir auch selber gerne gehen würden, und die es so in Gießen noch nicht gibt«, sagt Tobias Bach. Zum Angebot sollen beispielsweise ein Billardtisch, ein Tischkicker, Brettspiele und vieles mehr gehören.
Auf leeren Magen müssen die Gäste aber auch im neuen »Ulenspiegel 53« nicht trinken. Snacks wie Burger, ein Flammkuchen oder Handkäs sollen für eine ordentliche Grundlage sorgen. Tobias Bach betont, dass die neue Kneipe ein älteres Klientel als der Ulenspiegel ansprechen soll. Das heiße aber nicht, dass jüngere Gäste nicht willkommen seien, fügt seine Geschäftspartnerin hinzu. »Oft ist es in Gießener Kneipen so, dass entweder junge oder alte Menschen kommen. Wir wünschen uns hingegen eine Mischung.«
Gießen: Grenzen im neuen „Ulenspiegel“-Areal sollen zerfließen
Vermutlich wird es so kommen. Erst vorne etwas trinken, dann später hinten tanzen. Und spätestens im Sommer, wenn der Biergarten wieder öffnet, werden die Grenzen ohnehin zerfließen. (Von Christoph Hoffmann)
Der „Ulenspiegel“ hat eine lange Historie, in der der Clubs so manche Wandlung mitgemacht hat. Mit dem ehemaligen Pächter haben wir in Blick zurück in die 70er, 80er und 90er-Jahre in Gießens Gastro-Szene geworfen.